Wülfrath Vortrag in Wülfrath: Wie funktioniert ein Leben ohne Müll?

Wülfrath · Daniel Viebach regte seine Zuhörer unter dem Motto „Zero Waste – Leben ohne Müll“ zu einer Diskussion über das Thema an.

Daniel Viebach referierte im Wülfrather Rathaus über das spannende Thema „Zero Waste – Leben ohne Müll“.

Foto: Tanja Bamme

. Daniel Viebach ist bei der Aids-Hilfe in Wuppertal tätig. Doch seine Verbundenheit zur Natur hat dem Essener ein weiteres Berufsfeld aufgezeigt: Seit einiger Zeit referiert Daniel Viebach zum Thema „Zero ­Waste – Leben ohne Müll“. Seinen jüngsten Vortrag zu dem Thema hielt der Referent im Wülfrather Rathaus. Dass der Nachhaltigkeitsgedanke immer größere Kreise zieht, wurde an der Besucherzahl deutlich. Mehr als 30 Teilnehmer folgten der Einladung zur kostenlosen Veranstaltung, die von Anne Schemann vom Wülfrather Unverpacktladen Grünkorn initiiert wurde.

Bevor die Gäste in den Vortrag einsteigen konnten, gab es seitens des Referenten zunächst das Angebot einer Fantasiereise. Mit geschlossenen Augen hatten die Besucher die Möglichkeit, sich auf ihren eigenen Körper zu konzentrieren und zu spüren, dass in jedem Menschen ein ganz eigenes, kleines Kraftwerk steckt. Viebach erläuterte eingangs zudem, dass er keine Missionarsarbeit leisten, sondern einfach aus seinem Erfahrungsschatz erzählen möchte.

6,4 Millionen Tonnen Müll landen jährlich in den Weltmeeren

„Vor drei Jahren habe ich das Buch ,Glücklich leben ohne Müll’ gelesen und mein Leben hat sich seitdem verändert“, steigt der Referent in seinen Vortrag ein. Doch was bedeutet Müll überhaupt? Und wo fällt Müll an? Rund 6,4 Millionen Tonnen Müll landen jährlich in den Weltmeeren. „Im Laufe der Jahre haben sich fünf große Müllstrudel gebildet. Die Gefahr liegt allerdings am Boden, denn dort setzt sich das Mikroplastik ab“, so Daniel Viebach. Dass sich auch die Deutschen nicht von der Umweltverschmutzung freimachen können, wurde anhand des Vortrags deutlich. „Denn was passiert mit unserem Müll? Häufig wird er in andere Länder verkauft und gelangt dort ins Meer“, so Viebach, der mit dieser Aussage eine rege Diskussion um das Müllthema anregte.

Denn wohin kommt der Müll aus Wülfrath tatsächlich? Eine Frage, die auch Abfallberaterin Ulrike Eberle nicht beantworten konnte. „Wir stimmen mit dem Betreiber Awista nur die Abholung und die Sammelbehälter ab“, stellte Eberle fest, die davon berichtete, dass die Müllentsorgung ein privatwirtschaftliches System sei und man demnach keinen weiteren Einfluss als Stadt habe. Dass die Bürger bewusster einkaufen können, um einen Großteil des selbst produzierten Mülls einzusparen, gab Daniel Viebach im Anschluss wieder. „Wir können beispielsweise Dinge einkaufen, die ohnehin ohne Verpackung in der Natur wachsen. Äpfel beispielsweise.“ Auch das Benutzen von Brotdosen anstatt Papiertüten, Wassersprudlern anstatt PET-Flaschen, Mehrwegkaffeebecher anstatt Einwegbecher und viele weitere Alternativen stellte Daniel Viebach vor.

Er selbst benutzt zudem seit einiger Zeit Zahnputztabs. „Damit spare ich den Müll der Verpackung“, erläuterte der Referent, der den Großteil der Plastikproduktion in der Kosmetik- und Reinigungsmittelbranche sieht. „40 bis 60 Kosmetik- und Reinigungsmittel hat der Durchschnittshaushalt“, ist sich Viebach sicher. „Dabei lassen sich alle gängigen Haushaltsmittel aus genau fünf Grundstoffen herstellen: Essig, Zitronensäure, Soda, Natrium und Kernseife.“ Drogerieartikel selbst herzustellen, steigere laut Daniel Viebach zudem die Wertigkeit des Produktes.