Weihnachtsmärchen in Wülfrath: Urmel als Abschiedsgeschenk
2008 werden die Wuppertaler Bühnen nicht mehr in die Wülfrather Stadthalle kommen.
Wülfrath. "Reduziertheit ist Konzept", sagt Eva Lange. Und diese Aussage ist ihr abzunehmen. Sie führt Regie beim diesjährigen Weihnachtsstück der Wuppertaler Bühnen, das am 26. November Premiere in der Stadthalle Wülfrath feiert. "Urmel aus dem Eis" wird in diesem Jahr gespielt. Für die Ausstattung - Bühnenbild und Kostüme - sorgt hierbei Wolf Erlbruch, der bekannte Illustrator. Für die Stadt dürfte die Premiere nicht nur Anlass für Freude sein. Denn: Ob es zu einer sechsten Spielzeit der Wuppertaler Bühnen in Wülfrath kommt, ist fraglich. 2008 wird das Weihnachtsstück auf jeden Fall nicht den lokalen Musentempel nicht bereichern.
Fünf Jahre lang zählten die Wuppertaler Bühnen zu den Mietern der Stadthalle, die nicht nur Wochen am Stück Bühne und Saal nutzten, sondern auch solvent waren. Die Nicht-Berücksichtigung des Spielorts reißt für das kommende Jahr damit nicht nur eine Lücke in den Wülfrather Kulturkalender, sondern auch ein Loch in die Einnahmen. Eine neue Vermarktung tut Not - weiß daher auch Kulturreferentin Meike Utke, die auf der Pressekonferenz neue Anstrengungen ankündigt. "Wir müssen allen signalisieren, die in den vergangenen Jahren im Herbst nicht zum Zuge gekommen sind, dass die Stadthalle auch im November zur Verfügung steht", so Utke.
Jetzt aber sorgen erst einmal Professor Habakuk Tibatong, das Hausschwein Wutz, der Seele-Fant und das Urmel für eine volle Stadthalle. Die Proben laufen. "Und wir haben viel Spaß," bekennt Eva Lange. Noch wirkt die Bühne trotz erster Aufbauten karg. Eine Band mit davor stehendem Bett symbolisiert die Hütte des Professors. Im Hintergrund ragt der Seele-Fant-Felsen in die Höhe. "Mit Licht sieht das alles ganz anders aus", so Dramaturgin Alexandra Jacob. Eva Lang setzt auf die Kraft der Fantasie. Und deswegen verzichtet sie bei ihrer Inszenierung auf jegliche Effekthascherei. "Ich glaube an die Fantasie der Kinder", sagt sie.
Vom 26. bis 20. November finden jeden Morgen um 11.15Uhr Vorstellungen statt, die nahezu ausverkauft sind. Wenige Karten gibt es noch für die Familienvorstellungen am 1. Dezember um 16.15 Uhr. Tickets sind erhältlich zum Preis von sechs Euro in der Medienwelt oder im Ticketcenter (Telefon 0202-569-4444).