Weitere Elternbefragung nach den Ferien möglich

Im Schulausschuss ging es um eine zweite Gesamtschule.

Foto: CDU Velbert

Velbert. Die Velberter Grundschuleltern werden wahrscheinlich im September wieder befragt, auf welche weiterführende Schule sie ihren Nachwuchs schicken möchten. Der Schulausschuss teilte nicht die Auffassung des Verwaltungsvorstandes. Bürgermeister Dirk Lukrafka und Beigeordneter Gerno Böll hatten vor der Presse das Fazit gezogen, dass die Befragung im Mai kein eindeutiges Votum für eine zweite Gesamtschule brachte, zumal in den vergangenen drei Jahren nur durchschnittlich 80 Schüler abgewiesen wurden, 100 hätten es mindestens sein müssen.

Harry Gohr monierte, dass die Stadtspitze die Beratungen im Schulausschuss übergangen hatte. Der Linken-Politiker ist nicht der Auffassung, jetzt erst einmal abzuwarten, wie sich die Gymnasien entscheiden, nachdem die neue Landesregierung das Abitur nach neun Jahren (G 9) zur Regel machen möchte. „Wolf Krämer-Mandeau von Biregio sagte, das spiele bei der Schulwahl nur eine geringe Rolle.“

Mit den Gegenstimmen der CDU wurde beschlossen, dass der Ausschuss direkt nach den Sommerferien zu einer Sondersitzung zusammenkommt. Die Verwaltung hat bis dahin zu prüfen, ob eine erneute Elternbefragung für die Errichtung einer zweiten Gesamtschule nötig ist, wobei ein konkreter Standort genannt werden muss. „Es geht um die Kombination Heinrich-Kölver-Schule mit der Hardenbergschule oder Heinrich-Kölver-Schule mit der Martin-Luther-King-Schule“, so Esther Kanschat. „Wir sehen, dass in Neviges ein Bedürfnis nach einer weiterführenden Schule besteht, aber die Tendenz geht nach Velbert-Mitte, weil dort einfach mehr Eltern ihre Kinder anmelden würden.“ Die Ratsfrau der Grünen mahnt zur Eile, damit eine zweite Gesamtschule im nächsten Jahr beginnen kann: „Wir wollen nicht länger schieben.“

Die CDU sieht das Thema ganz anders: „Wir wollen nichts übers Knie brechen“, sagte der schulpolitische Sprecher der Union, Marc Ratajczak. „Käme eine zweite Gesamtschule, bliebe kein Stein mehr auf dem anderen. Das Gymnasium Langenberg würde darunter leiden. Biregio sagt, dass sich in Velbert keine fünf Oberstufen tragen. Das komplette System würde sich ändern. Wir fragen uns, ob das Sinn macht.“

Womit Ratajczak nicht ausschließt, in Sachen zweiter Gesamtschule gesprächsbereit zu sein. Aber er fragt sich, ob es ratsam ist, gerade jetzt das ganze Schulsystem in Velbert umzubauen, wo gleichzeitig die Schulverwaltung mit anderen großen Aufgaben beschäftigt ist (Planung einer neuen Grundschule an der Kastanienallee und vorübergehender, aber deutlicher Anstieg an Grundschülern).