Wie Leben ins Bast-Gebäude kommt

Seit 2016 steht das Erdgeschoss leer. In der zweiten Etage sind Wohnungen entstanden. Wir sprachen mit Makler Detlef Peetz über die weitere Entwicklung.

Wülfrath. Der letzte Segen, den die Sternsinger am Eingang des Bast-Gebäudes hinterlassen haben, stammt aus dem Jahr 2016. Das ist gleichzeitig das Jahr, in dem das Wülfrather Traditionsunternehmen endgültig seine Pforten geschlossen hat. Seit 1971 hatte das aus Musik- und Hifi-Geschäft die Ecke Goethestraße/Im Spring geprägt. Generationen von Wülfrathern haben auf zwei Etagen ihre Schallplatten, Hifi-Anlagen, Fernseher und später CDs gekauft. Und sich in der nahen Umgebung aufgehalten, wo einiges zu erleben gab.

Detlef Peetz, Immobilienmakler

Das Restaurant „Portofino“ in der zweiten Etage war die erste Pizzeria, die es in Wülfrath gab. Die Diskothek „Pony“ am östlichen Ende der Goethestraße und auch die Tanzschule in der Stadthalle gegenüber sorgten zusammen dafür, dass dieser Bereich jahrzehntelang stark frequentiert war. „Man ist da hingegangen, weil alle hingegangen sind“, erinnert sich Detlef Peetz. Der Wülfrather Immobilienmakler hat den Auftrag der Eigentümer angenommen, den Leerstand zu beseitigen.

Eine Eins-zu-Eins-Nachvermietung wird es nicht geben. Ein Geschäft, das dort auf zwei Etagen Ware anbietet, war nicht zu finden. „Das ist zu personalintensiv“, sagt Detlef Peetz. Auch die fehlende Ladezone sorgt für eine ungünstige Anliefersituation. Pro Etage stehen rund 230 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Bisher war nur kurzfristig eine Kampfsportschule in der zweiten Etage Mieter. Daher musste nach anderen Lösungsmöglichkeiten gesucht werden, um den Leerstand zu beseitigen.

Nachgehakt

Die Idee, stadtnahes Wohnen zu realisieren, wurde inzwischen auf der zweiten Etage umgesetzt. Drei altersgerechte Wohnungen sind dort entstanden, 84, 81 und 57 Quadratmeter groß. Die Türen sind breit, die Duschen barrierefrei, die Jalousien elektrisch zu bedienen, es gibt einen Aufzug. Ärztliche Versorgung ist gleich im Gebäude vorzufinden, der nächste Supermarkt ist direkt gegenüber, öffentliche Verkehrsmittel starten vor der Haustür. Zumindest, wenn die Sanierung der oberen Goethestraße abgeschlossen ist. Eine Wohnung hat sogar einen Wintergarten. „Ein Mieter ist bereits eingezogen, ein weiterer steht kurz davor“, sagt Detlef Peetz zufrieden. Damit ist die Hälfte der Arbeit erledigt.

Bleibt das Erdgeschoss, das zurzeit noch nach Baustelle aussieht. Detlef Peetz hat verschiedene Konzepte im Kopf, die aber „noch nicht entwickelt sind“. Der Makler ist nach eigenen Angaben in der günstigen Situation, keinen Zeitdruck bei der Vermarktung zu haben. Detlef Peetz soll „etwas finden, was zum Umfeld passt“. Was sich die Eigentümer vorstellen? „Etwas, was die Aufenthaltsdauer in der Fußgängerzone erhöht.“ Detlef Peetz kann sich zum Beispiel eine Teilung des Erdgeschosses vorstellen. Einen Kiosk hätte er gerne im Gebäude. Und „einen Laden, den es in Wülfrath nicht gibt“. Zu genau möchte er noch nicht werden. Es gibt Anfragen und Überlegungen, die noch nicht druckreif sind. Aber: „Wir sind sicher und entspannt, dass wir den unteren Bereich vermietet bekommen“, ist Detlef Peetz überzeugt.