Wieder Klagen über Kalkniederschlag

Bürger berichten, dass es am Wochenende in Rohdenhaus erneut gerieselt hat. Rheinkalk sagt jedoch, es habe keine Störung gegeben.

Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Leicht körnig ist der Staub, der sich mit den Fingern zermahlen lässt: Das Material auf dem Autodach fühlt sich mehlig an. Die Fingerkuppen sind ganz weiß. „Und das soll kein Kalk sein?“, fragt Ingo Brüninghaus rhetorisch. In Rohdenhaus hat es offenbar wieder Kalkniederschlag gegeben. Rheinkalk dementiert es. „Wir haben keine Erkenntnis über eine Betriebsstörung im Werk“, sagt Ingo Stolzheise, technischer Direktor.

Eigentlich, so hatte Rheinkalk noch im Januar verlautbaren lassen, sollte die Kalkniederschläge im Stadtteil Rohdenhaus der Vergangenheit angehören. Doch am vergangenen Wochenende hat es wieder gerieselt. „Das haben uns mehrere Bürger bestätigt. Wir hatten entsprechende Anrufe“, sagt auch Ralph Mielke, Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe.

Im Januar hatte Rheinkalk zugesagt, für Schäden der Anwohner durch den Kalkstaub aufzukommen. Im Fall von Familie Brüninghaus ist das nicht der Fall. „In der Vergangenheit konnte ich die Wagen zur Waschstraße bringen und die Fensterputzer rückten an“, sagt die Rohdenhauserin Antje Brüninghaus.

Als sie in dieser Woche um Abhilfe bat, habe das Unternehmen auf stur geschaltet. Brüninghaus hatte zuvor das Umweltamt eingeschaltet. Erst nach wiederholter Nachfrage sei zumindest die Autowäsche aus Kulanzgründen ermöglicht worden, „aber Fensterputzer gibt es nicht“. Nachbarn hätten diese allerdings erhalten.

Mehrere Bürger aus dem Dorf, bestätigt Stolzheise, hätten sich Montag gemeldet. Darauf habe man die Aufsicht in Düsseldorf informiert. „Und wir sind durch den Stadtteil gegangen, haben aber nichts entdecken können“, sagt der technische Direktor. Dies habe das Umweltamt bestätigt.

Die Fahrzeuge der Eheleute Brüninghaus, die erst am Freitag gewaschen wurden, sprechen eine andere Sprache: weiße Ablagerungen und Schlieren. . . Laut Stolzheise haben Bürger mitgeteilt, „dass es besser geworden ist“. Das Unternehmen wolle die Belastung komplett abstellen. „Das ist doch auch in unserem Interesse.“