Wülfrath Wird die Güterzugstrecke elektrifiziert?

Wülfrath · SPD-Planungsexperte Axel C. Welp sieht darin auch eine Chance für den Personennahverkehr.

Axel C. Welp (SPD)

Foto: Andreas Reiter

(HBA) Axel C. Welp, Wülf­rather Planungsexperte und Co-Fraktionsvorsitzender der SPD im Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR), befürwortet Überlegungen, die Güterbahnstrecke zwischen dem Lhoist-Kalkwerk in Flandersbach und Tiefenbroich zu elektrifizieren. Im Gespräch mit der WZ berichtet Welp über das Bahn-Elektrifizierungsprogramm des Bundes. Danach soll bis 2050 der Güterzugverkehr zu 100 Prozent elektrisch laufen. Um dem Ziel näher zu kommen, wurde im März ein Gutachten veröffentlicht, in dem 173 durch Länder, Verbände und die DB Netz AG für eine Untersuchung vorgeschlagene Güterzugstrecken analysiert wurden. Im Ergebnis verblieben 34 Verbindungen, die einer gesamtwirtschaftlichen Bewertung unterzogen wurden. Ergänzend zum bereits bestehenden Bedarfsplan Schiene wurden acht Strecken zur zusätzlichen Elektrifizierung identifiziert. Welp: „Hierunter ist auch die Güterstrecke Tiefenbroich – Flandersbach/Rohdenhaus.“

„Aus meiner Sicht lassen sich aus einer Elektrifizierung der Güterstrecke zwei für Wülf­rath wichtige Erkenntnisse gewinnen. Einerseits entsteht hier ein bedeutsamer Beitrag zur Sicherung der Wülfrather Kalkindustrie und der damit verbundenen Arbeitsplätze. Zum anderen eröffnet sich damit auch eine neue Perspektive für die seit langem geforderte Wieder-Nutzung der Strecke für den Personennahverkehr Richtung Rheinschiene“, führt der Sozialdemokrat aus.

Die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Ratinger Strecke hatte Welp wiederholt gefordert. Er will die nun beabsichtigte Elektrifizierung der Strecke in den Gremien des VRR, der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs ist, zum Anlass nehmen, um diese Forderung zu unterstreichen. „Ich weiß, es wird ein langer Weg. Aber derartige Vorhaben lassen sich in Deutschland nur mit Geduld und Beharrlichkeit umsetzen.“