Wülfrath Wo „Marienkäfer“ zu Forschern werden

Wülfrath · Die Schüler der Klasse 2c der Lindenschule pflegen einen regen Austausch mit einer Klasse aus Singapur. Per Online-Blog werden Forschungsfragen gestellt und bearbeitet.

 Seit Anfang dieses Jahres stehen die Schüler der Klasse 2 c der Lindenschule in einem regen Austausch mit einer Klasse der GESS in Singapur. Die Klassenlehrerin, Heike Voorgang (l.), hat diesen Kontakt „mitgebracht“ Unterstützung gibt es auch von Sachunterricht-Lehrerin Annika Wichmann (r.).

Seit Anfang dieses Jahres stehen die Schüler der Klasse 2 c der Lindenschule in einem regen Austausch mit einer Klasse der GESS in Singapur. Die Klassenlehrerin, Heike Voorgang (l.), hat diesen Kontakt „mitgebracht“ Unterstützung gibt es auch von Sachunterricht-Lehrerin Annika Wichmann (r.).

Foto: Andreas Reiter

. Die Schüler der Klasse 2c der Lindenschule sind in der digitalen Welt angekommen. Das wurde eindrucksvoll bei der Vorstellung eines besonderen Unterrichtsprojektes deutlich. Seit Anfang dieses Jahres stehen die „Marienkäfer“ in regem Austausch mit der Octopus-Klasse der GESS (International School SG) in Singapur. „Mittels eines Online-Blog tauschen sich die Schüler beider Klassen regelmäßig über verschiedene Themen des Schul- und Lebensalltags aus“, sagt Sachunterrichts-Lehrerin Annika Wichmann. Benutzt wird der passwortgeschützte Blog „seesaw“. Es werden auch Forschungsfragen gestellt.

Ein Schnee-Video aus Wülfrath erstaunt die Schüler in Singapur

„Die erste Forschungsaufgabe bestand darin, die vier Jahreszeiten zu erklären. Die Schüler in Singapur kennen nur den Sommer und waren recht überrascht, dass die Bäume im Winter hier keine Blätter haben“, berichtet Klassenlehrerin Heike Voorgang. Ihr ist der Kontakt zu verdanken, weil sie mit einer Kollegin die Refrendarzeit gemeinsam absolviert hat. Diese Frau ist nun Lehrerin in Singapur. Und Lea (8) weiß wie ihre Klassenkameraden nun, dass Singapur in der tropischen Zone liegt und Wülfrath in der gemäßigten. Auch kulturelle Ereignisse werden eifrig ausgetauscht. So ist in Singapur der Karneval nicht bekannt. „Wir haben ein Video von uns geschickt“, sagt Robin (8). Auch ein Video mit Schnee hatte die Schüler aus Singapur sehr erstaunt, wie Heike Voorgang ergänzt.

Die Schüler der Marienkäfer-Klasse haben innerhalb von drei Monaten eine 15-minütige Kindersendung erarbeitet. Die Schüler fungieren dabei als Moderatoren und erklären zum Beispiel, warum es vier Jahreszeiten gibt und warum sich die Bäume verändern. „Die Kinder sind sehr motiviert und sehr stolz auf den Film“, weiß die Klassenlehrerin. Dieser wurde auch bei einer Feier zusammen mit den Eltern aufgeführt. „So richtig mit Kinoatmosphäre und Popcorn.“ „Es ist toll, das wir den Film auch zu Hause ansehen können“, sagt Lexi (8).

Bisher spielt sich alles auf dem Whiteboard ab. In Zukunft sollen iPads oder Tablets angeschafft werden, damit die Kinder optimal ausgestattet sind. Die Medienkompetenz wird durch den Einsatz dieser Technik gefördert, digitales Arbeiten ist ausdrücklich Unterrichtsstoff, schon in so jungen Jahren. „Am Anfang haben wir die Kinder eng angeleitet, aber später sollen die Schüler alles selbst machen“, so Heike Voorgang. Dies stärke auch das Selbstbewusstsein.

Eine 15-minütige Kindersendung ist der Stolz der ganzen Klasse

Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. Auch wenn der Film abgedreht ist, stehen weitere auf dem Programm. Die Schüler werden ihre jeweiligen Maskottchen, Marienkäfer und Oktopus, erforschen. Ersteres heißt „Lilo“ und wird von den Schülern heiß geliebt. Demnächst geht es um den Regenwald und Dschungeltiere, wie die Klassenlehrerin verrät. Zuvor waren Bienen im Fokus der Forscher. Eine Expertin hatte den Schülern alles rund um die wichtigen Tiere erklärt. „Wir wissen jetzt, dass es drei verschiedenen Bienenarten gibt“, sagt Jana (8) nicht ohne Stolz. Auch dieses Thema soll natürlich filmisch festgehalten werden.

Eine Frage beschäftigt die Kinder besonders: „Wieso haben die Schüler in Singapur Schuluniformen?“ Das haben in letzter Zeit mindesten 20 Schüler gefragt, sagt Annika Wichmann mit einem Augenzwinkern. Auch dieses Thema wird natürlich in naher Zukunft
behandelt.