Wülfrath: DRK-Kindertagesstätte - „Es geht um die Kinder“
Nach einem harten Jahr ist in die DRK-Kindertagesstätte wieder Ruhe eingekehrt.
Wülfrath. DRK-Vorsitzender Wolfgang Peetz hatte es im vergangenen Jahr prophezeit und im Rückblick trat genau das ein: ein außergewöhnlich hartes Jahr für die Kindertagesstätte des Deutschen Roten Kreuzes an der Lindenstraße. "Und die Situation wurde durch personelle Ausfälle noch verschärft", sagt Heike Schuster, Leiterin der Kita, im Gespräch mit der WZ.
Mit dem Kinderbildungsgesetz (kurz Kibiz) der Landesregierung NRW wurde für Heike Schuster und ihre Mitarbeiterinnen zunächst das Rechnen schwerer.
"Nach Kibiz wird vom Land für alle Mitarbeiterinnen eine Pauschale gezahlt, die einer Durchschnittserzieherin von 35 Jahren mit einem Kind entspricht", erläutert die Leiterin. Das Problem: Da Tarifverträge die Bezahlung der Erzieherinnen regeln und im Gegensatz zum Kinderbildungsgesetz das Alter berücksichtigen, schauen einige Kindertagesstätten in die Röhre.
"Die Honorare älterer Mitarbeiterinnen sind höher, und bei uns arbeiten viele erfahrene Kräfte, die die Tagesstätte als tragende Säulen unterstützen", sagt Heike Schuster.
Eine dieser Kräfte ist Sabine Van Ark, wie Schuster seit 20 Jahren dabei. "Man spürte den finanziellen Druck deutlich." Außerdem leidet die Kita 2008 unter personellen Ausfällen.
Finanzielle Abhilfe schafft nicht nur der Förderverein, der dafür sorgte, dass keine Einschnitte auf Kosten der Kinder gemacht werden mussten, sondern auch die Stadtverwaltung.
"Seit das DRK 1988 die Trägerschaft übernahm, gibt es einen Defizitdeckungsvertrag mit der Stadt", erläutert Heike Schuster. Dieser wurde 2008 an die finanzielle Situation angepasst, um die Trägerschaft des DRK aufrecht zu erhalten.
"Natürlich geben wir weiterhin kein Geld mit vollen Händen aus, sondern sparen wo wir können", sagt die Leiterin. So mussten Einsparungen an mehreren Stellen hingenommen werden. Heike Schuster: "Wir haben unsere Öffnungszeiten verkürzt. Außerdem bilden wir nicht mehr aus. Das können wir uns nicht mehr leisten."
Trotzdem bleiben die Eltern der Einrichtung treu. "Es geht eben um die Kinder. Besonders für Kinder aus konfessionsloser oder muslimischer Familie ist die DRK-Trägerschaft wichtig", sagt Sabine Van Ark. Zugute kommt der Kita auch das Einzugsgebiet.
Heike Schuster: "Durch unsere Lage nahe der Wohngebiete haben wir eine stets konstante Anfrage." 65 Plätze gibt es insgesamt in den drei Gruppen für drei- bis sechsjährige Mädchen und Jungen. Außerdem besuchen noch zehn Schulkinder die Einrichtung.