Wülfrath: Führungsschwäche und mangelnde Vertrauenspolitik der Bürgermeisterin

Die Genossen sehen das Abwahlverfahren als "spontane Idee", geben sich aber gesprächsbereit.

Wülfrath. Als "Sturm im Sommerloch" sieht die SPD-Fraktion momentan die "spontane Idee", das Abwahlverfahren gegen Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff zu initiieren. Ihr Vorwurf: Die CDU suche das Gespräch mit den übrigen im Stadtrat vertretenden Parteien nicht. Am Samstagvormittag trat die politische Spitze der SPD auf dem Heumarkt in Kontakt zu den Bürgern. Sie wollte Aufklärungsarbeit leisten.

Zahlreiche Wülfrather finden den Weg nach ihrem Wocheneinkauf zum Infostand der SPD. Häufige Fragen drehen sich um das Prozedere des Abwahlverfahrens, die Kandidatenfrage oder Perspektiven für die Zukunft. Wie soll es mit Wülfrath weitergehen? Die Antwort bleibt aus.

Die Meinungen zur politischen Lage sind breit gefächert: "Das wirft kein gutes Licht auf die politische Landschaft in Wülfrath", meint Karin Hoffmeister, die sich gegen das Abwahlverfahren ausspricht. "Die Nothaushaltsgemeinde sollte sich das Geld sparen. Es sind ja nur noch zwei Jahre". Aussitzen - so die Devise.

"Die Bürgermeisterin muss weg. Die Fronten in der Verwaltung sind verhärtet, und sie macht ihre Arbeit augenscheinlich schlecht", sagt Manfred Banz. Diese Meinung vertritt auch Marga Flaskamp: "Schieben Sie die Bürgermeisterin ab." Leidenschaftlich setzt sie sich wie viele andere Senioren für ihren Geburtsort ein. Andere machen ihrem Unmut ungezügelt Luft: "Ich kann euch allen nicht mehr glauben. Ich bin müde von dieser Politik", brüllt ein Wülfrather, links und rechts bepackt mit Einkaufstüten in Richtung Infostand, als er über den Heumarkt hechtet.