Wülfrath: Herzog-Wilhelm-Markt in Gefahr
Veranstaltungen: Die Finanzierung für dieses Jahr ist noch völlig offen.
Wülfrath. Ob es den Herzog-Wilhelm-Markt (HWM) in diesem Jahr noch geben wird? Darauf kann Hans-Peter Altmann keine klare Antwort geben. "Im Moment sieht es ziemlich schlecht aus", bringt der Vorsitzende des Fördervereins die angespannte Lage auf den Punkt.
Nachdem 2009 nur noch 28 der ursprünglich 31 geplanten Buden betrieben wurden, hatte der Verein ein Minus von 2500 Euro zu beklagen. Nun ist ein weiterer Betreiber abgesprungen, und es gibt etliche, die nicht weiter mitmachen wollen, wenn die Kosten weiter steigen. Und das ist kaum zu vermeiden, wenn immer mehr Buden leer bleiben und die fehlenden Standgebühren von der Gemeinschaft geschultert werden müssen.
"Dazu kommt noch, dass die Stadt bei der derzeitigen finanziellen Lage vermutlich die Ware-Bude nicht mehr bezuschussen kann", vermutet Altmann. Und wie geht es nun weiter? "Das ist eine gute Frage. Im Moment habe ich keine Idee", klingt der Vorsitzende des HWM-Fördervereins nicht sehr optimistisch.
Alle Versuche, die Finanzierung auf sichere Beine zu stellen, seien in der Vergangenheit gescheitert. So habe ein Anwohner vorgeschlagen, auf den Toilettenwagen zu verzichten. "Damit könnten wir 1000 Euro sparen. Aber wo sollen die Leute dann hingehen? Es gibt nicht genug Kneipen", so Altmann. Eine Werbeaktion für die Mitgliedschaft im Förderverein ist ergebnislos im Sande verlaufen. 200 Flyer wurden verteilt, unter anderem bei den Ratsmitgliedern. "Alle wollen den Markt für Wülfrath, aber wenn es drauf ankommt, ist keiner da", beklagt der Vereinsvorsitzende die mangelnde Unterstützung.
Schlaflose Nächte bereitet Altmann im Moment auch die Auseinandersetzung um die Künstlersozialabgaben. Die sollen rückwirkend ab 2004 bezahlt werden. Noch ist nicht klar, ob die Auftritte der Musiker auch tatsächlich abgabenpflichtig sind. "Wir waren letzte Woche beim Anwalt. Wenn wir bezahlen müssen, könnte eine vierstellige Summe rauskommen", fürchtet Altmann.
Rechnet man die Ausgaben für den HWM zusammen, schlagen dabei etwa 35000 Euro zu Buche. "Dazu kommen noch die Kosten für die Bühne und das Programm", rechnet der Vorsitzende des Fördervereins hoch und schaut dabei neidisch auf die Organisatoren des Mettmanner Blotschenmarktes. Dort übernimmt die Stadt die Kosten für den Budenaufbau und die Müllbeseitigung. Auch dafür muss der HWM-Förderverein tief in die eigene Tasche greifen.