Wülfrath: Innenstadtentwicklung - Bürgerinitiative für Erhalt der Stadthalle sammelt Unterschriften

Bislang wurden 630 Unterschriften für das Bürgerbegehren übergeben. Bernd Kicinski: „Die Stadthalle kann sich rechnen.“

Wülfrath. Dass der Erhalt der Stadthalle nicht das Aus für Stadtentwicklung sei, unterstrichen auf einer Pressekonferenz die Vertretungsberechtigten der Bürgerinitiative "Rettet die Stadthalle", Adelheid Heiden, Frank Homberg und Bernd Kicinski. Sie plädieren für eine "professionelle Stadthallen-Vermarktung mit Herz und Seele" sowie die Entwicklung kleinteiliger Geschäfts- und Dienstleistungseinheiten für die "Neue Mitte".

Rund 630 Unterschriften für den Erhalt der Stadthalle hat die Initiative bisher im Rathaus abgegeben. "Es ist Halbzeit. Viele Listen sind noch im Umlauf", ist Homberg zuversichtlich, die nötige Unterschriftenzahl von mindestens 1390 "eigentlich locker zu erreichen".

Schreinermeister und Kulturveranstalter Bernd Kicinski betonte, dass sich der Weiterbetrieb der Stadthalle und die Schaffung neuer Verkaufsflächen an der Goethestraße einander nicht ausschließen. So regt er "mehrere kleinteilige Geschäfte an, die an der Stadthalle gruppiert werden". Auch Dienstleistung oder ein Ärztehaus seien denkbar. Warum sollen diese nicht 20 oder 30 Cent je gepachteten Quadratmeter mehr zahlen, "die dann in einen Topf Stadthalle oder Kultur gehen." Die Stadthalle, sagt er, "kann sich rechnen und tragen, auch wenn Kultur sich nicht immer tragen kann."

Die Halle dürfe nicht nur für kulturelle Zwecke genutzt werden, fügte Homberg hinzu. Er wies auf die Bedeutung der Halle für die Schulen hin - "für Entlassfeiern und Theaterstücke". Von einer gut geführten Stadthalle, so Kicinski, würde das gesamte Umfeld und der Handel profitieren.

Verbrauchermarkt und Discounter müssen nicht zwingend an der Goethestraße angesiedelt werden, sagte Homberg. Diese könnten auch auf dem Platz neben Poco Domäne (Mettmanner Straße) oder auf dem Bahnhofsareal entstehen. Darüber hinaus gab er zu bedenken, dass man an der Goethestraße höher bauen dürfe als die GWG-Pläne vorsehen. "Das Rathaus ist ja auch vier Stockwerke hoch."

Kicinski forderte ein generelles Umdenken, "sich darauf zu besinnen, Dinge von Wert zu erhalten. Geld ist nicht alles". Frank Homberg (DLW): "Und man kann doch keine Werte vernichten, wenn man pleite ist".