Wülfrath: Integration steht auf der Tagesordnung
Eine Karnevalsparty und ihre Folgen: Endlich wird miteinander gesprochen.
<strong>Wülfrath. "Wir haben keine Möglichkeit gehabt zu fragen, warum? Ich habe mich diskriminiert gefühlt, war enttäuscht und verletzt", sagt Barak Görgü in der vom Jugendhausrat veranstalteten Diskussionsrunde zum Thema Integration. Im Jugendhaus In den Eschen wollen sie an diesem Abend mit der Politik diskutieren. Ausschlaggebend war für die Jugendlichen der Vorfall, der sich am Rosenmontag ereignet haben soll. Zur Erinnerung: Zur Karnevalsparty im Paul-Ludowigs-Haus sollen gezielt ausländische Jugendliche an der Tür abgewiesen worden sein. Der Veranstalter hatte das dementiert.
Die Vorfälle können nicht endgültig geklärt werden
Was genau am Rosenmontag wirklich vorgefallen ist, kann auch in der Diskussionsrunde nicht endgültig geklärt werden. Der Veranstalter der Feier in Rohdenhaus war zwar von den Jugendlichen eingeladen, wollte sich aber in der Runde nicht zu den Vorfällen äußern. "Ich kann verstehen, dass Catering Schulz heute nicht hier ist. Man sollte auch erst einmal mit den Veranstaltern alleine sprechen und nicht die Sau durchs Dorf treiben", sagt FDP-Vorsitzender Hans-Peter Altmann. "Die Stadtverwaltung nimmt den Vorfall sehr ernst und hat Untersuchungen eingeleitet", betont Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff. Sollte sich dabei ein ausländerfeindlicher Hindergrund erhärten, habe das natürlich auch rechtliche Konsequenzen für den Veranstalter."Ich habe bei der Diskussion ein ungutes Gefühl. Die Gegenseite fehlt", formuliert Bettina Molitor (SPD), Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, ihre Bedenken. Und: "Ich habe gehört, auch alkoholisierte Deutsche sollen nicht reingekommen sein. Ich bin gekommen, um allgemeiner über Ausländerfeindlichkeit zu diskutieren. Nicht nur über Rosenmontag." Das wollten auch die Jugendlichen.
Die Jugendlichen wollen nun an der Sache dranbleiben. Gemeinsam mit der Politik sollen Lösungsvorschläge erarbeitet werden. "Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass wir an den Schulen ansetzen. Mit Förderunterricht. Denn Integration hat auch was mit Bildung zu tun", sagt Hans-Werner van Hueth, Fachbereichsleiter für Jugend und Soziales.