Wülfrath: Jubel unterm neuen Dach
Monatelang musste die Lindenschule auf die Turnhalle verzichten, doch nun ist die Begeisterung groß.
Wülfrath. Da strahlen die Kinderaugen: Wenn Patrick, Antonia, Cedric, Finnley und Co. in die Turnhalle der Lindenschule laufen, gilt ihr erster Blick nicht Bällen oder anderen Sportgeräten, sondern der neuen Decke.
"Es ist viel heller hier. Einfach schöner", fasst Lisa (9) das einhellige Lob zusammen. Seit einer Woche ist die Halle wieder nutzbar - zur Freude der Schüler und der Lehrerinnen. "Die Halle hat durch das neue Dach wirklich gewonnen", freut sich Schulleiterin Marlies Leuth.
Im April hatte sich die alte Dachkonstruktion bei Sanierungsarbeiten verschoben (WZ berichtete). Daraufhin wurde die Halle gesperrt. Statt des früheren Flachdachs ist nun ein Giebeldach aufgesetzt. Im Innenraum prägen die hölzernen Leimbinder und die Belüftungsrohre im Industrieschick den Anblick. "Es ist alles viel höher. Und es riecht gut", kommentiert Luca (8) die Situation in der Turnhalle nach ihrer Wiederöffnung. Für Bernando (8) ist es gar so hoch, "dass ein echter Hochschuss nicht mehr bis zur Decke reicht".
Mit der früheren abgehängten Decke war das anders. "Ich freue mich, dass wir endlich wieder Sport in der Turnhalle haben. Es ist schön hier", urteilt Yusuf (8) und will jetzt Fußball oder Basketball spielen.
Rund ein halbes Jahr lang musste die Schule sportlich mit Provisorien leben: Der Platz am Gymnasium, der Bewegungsraum in der Angerschule oder der durch Baugerüste eingeschränkt nutzbare Schulhof mussten herhalten. Aber auch die Turnhalle Goethestraße und der Erbacher Berg waren Ausweichquartiere. "Wir müssen allen danken, die uns geholfen haben, die Zeit zu überbrücken", sagt Leuth.
Rund 100.000 Euro waren für die Dachsanierung veranschlagt. "Eine Abschlussrechnung liegt aber noch nicht vor", sagt Schulverwaltungsamtsleiter Dietmar Ruda. Das Geld wird aus den Mitteln aus dem Konjunkturpaket II entnommen. Etwa 1,3 Millionen Euro stehen für die energetische Fassadensanierung der Lindenschule zur Verfügung.
Die Arbeiten sind im vollen Gang. "Bis zum Sommer 2011 wird die Fertigstellung schon noch dauern", sagt Ruda. Die Sommerferien sollen dann genutzt werden, um alle Arbeiten abzuschließen. Danach werde die Grundschule nicht mehr wieder zu erkennen sein, meint er. Und auch Leuth ist sich sicher: "Das ist dann ein ganz anderes Schulgebäude." Bei der Farbgestaltung von Sonnenrollos und Fassaden hat es eine enge Abstimmung mit der Schule gegeben. Am Ende der Bauzeit werde die Lindenschule nicht nur energetisch top sein, so Ruda, sondern "auch insgesamt richtig schön aussehen."