Wülfrath: Kapellen pfeifen auf Wülfrath
Der Landesmusikverband sagt das Musikfestival um den NRW-Cup ab.
Wülfrath. War’s das mit der Hoffnung auf eine musikalische Großveranstaltung, die dauerhaft tausende Besucher in schöner Regelmäßigkeit aus dem ganzen Land nach Wülfrath locken sollte? Dieser eine Satz lässt diesen Schluss zu: "Aufgrund vermehrter Absagen von Vereinen wird das Musikfestival NRW nicht stattfinden", ist auf der Homepage des Landesmusikverbandes zu lesen - mehr nicht.
Eine Nachricht, die in Wülfrath nicht auf Freude stößt. "Einfach schade", sagt Wolfgang Köster, Vorsitzender des Musikvereins Kalkstädter, auf Nachfrage. Im Rathaus weiß man an diesem Montagvormittag von dieser Absage noch gar nichts. Die Verwaltung wird von der WZ informiert.
Auf den Internet-Seiten der Stadt wird weiter auf diese Großveranstaltung hingewiesen. Vom 19. bis 21. September sollte sie mit Wertungsspiel, Konzerten und Umzügen Wülfrath als Landeshauptstadt der Spielmanns-, Fanfaren- und Blasmusik etablieren. "Die Bedingungen in Wülfrath sind ideal", sagte bei der Festival-Vorstellung im Mai Peter Mork, Präsident des Fachverbandes.
2004 stieg das Landesmusikfestival zum ersten Mal in Wülfrath. Damals zählten die Kalkstädter rund um Wolfgang Köster zu den Ausrichtern. 2004 feierte der einstige Spielmannszug Grün-Weiß sein 50-jähriges Bestehen. In diesem Rahmen fand der NRW-Cup statt - ein Riesenerfolg.
Zukünftig sollte alle vier Jahre das Festival in Wülfrath ausgerichtet werden. Vor zwei Jahren brachte ein Musikfestival über 1000 Menschen in die Innenstadt. Das nährte die Hoffnung, dass auch der zweite NRW-Cup 2008 ein Erfolg werden müsste. Zum Auftakt sollte am 19. September das Landesauswahl-Orchester auftreten. Sollte...
Zuletzt gab es nach WZ-Informationen nur noch von acht Vereinen verbindliche Zusagen. "Zu wenig. Man muss ja auch drauf achten, dass der Wettbewerb nicht zur Farce verkommt", hat Kulturreferentin Meike Utke Verständnis für die Entscheidung des Landesmusikverbandes. "Es ist aber schade. Schließlich steckt auch über ein halbes Jahr Vorbereitung in der Veranstaltung", fügt sie hinzu.
Auch finanziell wirkt sich die Absage aus. Der Landesmusikverband bekommt zweifelsohne eine Rechnung für die Stadthallenbelegung zugeschickt, "die fällt aber kleiner aus, als wenn die Veranstaltung stattgefunden hätte", so Utke.
Enttäuscht von der Absage ist Wolfgang Köster. "Das ist schon traurig", sagt er. Sein Verein war diesmal nicht in die Organisation eingebunden, "weil wir ja im Wettbewerb mitwirken wollten". Über die Gründe für die Absagen von mindestens acht Vereinen kann er nur spekulieren. "Die Anforderungen an die Wettbewerbsteilnehmer sind schon ansprechend. Wir haben die fünf Stücke die ganzen Ferien durch geübt", sagt er. Und: "Wir wären bereit gewesen." Wie sieben weitere Vereine in Nordrhein-Westfalen. Aber für einen Wettbewerb ist das zu wenig.