Wülfrath plant für die Zukunft
Das Handlungskonzept „Wohnen in Wülfrath“ zeigt, dass die Zahl der Familien in der Stadt sinken wird.
21 500 Einwohner, Tendenz sinkend. 10 700 Wohnungen im Stadtgebiet, Tendenz steigend? Das Handlungskonzept Wohnen, das die Stadt mit der Agentur Plan & Lokal und der GWG entwickelt, hat bereits erste Ergebnisse zu Tage gefördert, die die künftige Bautätigkeit in der Stadt beeinflussen werden:
Deutlich schrumpfen werden: Altersgruppen der 30- bis 60-Jährigen. Die Anzahl an Familien und Paare mittleren Alters dagegen wird abnehmen und somit auch die Zahl an potenziellen Erwerbern von Wohneigentum. Abnehmen wird auch die Altersgruppe der Zehn- bis 30-Jährigen. Deutlich zunehmen wird der Anteil der 60- bis 69-Jährigen und die der Hochbetagten (über 80-Jährige).
Wülfrath hat als Arbeitsstandort zwischen 2004 und 2013 einen Rückgang von vier Prozent an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen zu verzeichnen. Die Kalkstadt ist Wohnstandort geworden, ihren Arbeitsplatz haben immer mehr Wülfrather im Umland.
57 Prozent der Wohnungen sind in Gebäuden mit einer Wohnung, das heißt: Einfamilienhäuser. 20 Prozent sind Häuser mit zwei Wohnungen. Gebäude mit mehr als drei Wohnungen machen rund 23 Prozent des Bestandes aus.
Mehr als die Hälfte aller Gebäude in Wülfrath sind Einfamilienhäuser. Durch ein Überangebot entsteht zukünftig ein Wertverlust in weniger attraktiveren Lagen, heißt es in der Studie. Mehr als jeder dritte Haushalt besteht aus nur einer Person. Davon lebt jeder Siebte auf mehr als 100 Quadratmetern. Bei rund 10 700 Haushalten sind dies mehr als 500 Wohnungen oder Einfamilienhäuser.
In einem Großteil dieser 500 Haushalte leben ältere Menschen. Ein Teil dieser Wohnungen wird daher kurz- bis mittelfristig auf dem Wohnungsmarkt in Wülfrath angeboten werden. Heute werden in erster Linie Gebäude mit ein bis zwei Wohnungen neu gebaut, heißt es.
Positiv: Die Kaufpreise für Bauland liegen am unteren Durchschnitt im Kreis Mettmann. Durch diese günstigeren Bodenpreise bleibt die Stadt attraktiv. Wülfrath hat zudem eine geringe Leerstandsquote. Dies bedeutet, dass es derzeit noch kein Problem mit dem Verkauf oder der Vermietung von Objekten gibt. Jedoch kann das dazu führen, dass Investitionen in den Bestand nur mit Zurückhaltung getätigt werden, besagt die Studie. Öffentlich geförderter Mietwohnraum spielt derzeit bei Neubauprojekten ohnehin keine Rolle. Das letzte Vorhaben war im Jahr 2009. Dieser gering Werte ist dadurch zu erklären, dass außer der GWG keine Wohnungsunternehmen am Wülfrather Wohnungsmarkt tätig sind. Wichtig: Wülfrath hat Baulandreserven in integrierten Lagen. Sie bieten Angebote für eine Entwicklung.