Wülfrath Pro verliert den Vorstand

Thomas Eigen ist bereits zurückgetreten und Christian Campe kann gesundheitlich nicht weitermachen. Im Mai stehen Neuwahlen an.

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Wülfrath. Monatelang suchte die Einzelhandelsgemeinschaft Wülfrath Pro vergeblich ein drittes Vorstandsmitglied. Und jetzt müssen gleich drei Ämter neu besetzt werden. „Wir sind aktuell nicht mehr handlungsfähig“, teilte der Noch-Vorsitzende Christian Campe gestern der WZ mit. Er selbst könne und dürfe aus gesundheitlichen Gründen seine ehrenamtliche Arbeit im Dienste der Einzelhändler nicht fortsetzen.

Dass sein Partner Thomas Eigen bereits vor einiger Zeit aus der Vorstandsarbeit ausgestiegen ist, war schon seit Tagen in der City Gesprächsthema. Jetzt bestätigte Campe erstmals: „Eigen ist definitiv zurückgetreten.“

Telefonisch zu erreichen ist der Wirt der Kneipe „Pegasus“ für die WZ seit Tagen nicht mehr. Auch Campe merkte an, den ehemaligen Vize-Chef seit längerer Zeit nicht mehr gesprochen zu haben.

Funkstille? Gab es Streit hinter den Kulissen? Campe dazu: „Nicht direkt, nein. Auch wenn es mal Meinungsverschiedenheiten gegeben hat.“ Der Grund für den Ausstieg habe laut Campe an anderer Stelle gelegen: „In erster Linie hat er die Unterstützung der Mitglieder vermisst.“ Der Müll-Ärger nach dem Kartoffelfest 2015 (siehe Kasten) habe sicher ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidung gespielt. „Das hat wohl das Fass zum Überlaufen gebracht“, sagt Campe.

Eine gewisse Überforderung wollten Außenstehende schon seit geraumer Zeit bei Wülfrath-Pro ausgemacht haben. Etwa Wolfgang Peetz, Chef der Wülfrather Gruppe, der im Gespräch mit der WZ bereits forderte: „Ich denke, Wülfrath Pro braucht dringend Unterstützung von der Stadt.“

Oder weitere helfende Hände. Doch da lag bislang das Problem. Seit Ulrike Schultz als drittes Mitglied im vergangenen Jahr ausgeschieden war, fand sich kein Nachfolger. Auch wenn Christian Campe stets betonte, in Gesprächen mit Anwärtern zu sein.

Und jetzt drei vakante Posten. Geht das gut? Am 5. Juni steht bereits die nächste Autoschau mit verkaufsoffenem Sonntag an. Auch das diesjährige Kartoffelfest, das Wülfrath Pro traditionell ausrichtet, will vorbereitet werden. Campe sagt: „Die Lage ist nicht hoffnungslos.“ Er kündigte an, drei Mitglieder zu kennen, die gegebenenfalls bereit wären, künftig das Zepter in die Hand zu nehmen.

Am 17. Mai muss Klarheit her. Dann trifft sich Wülfrath Pro zur nächsten Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl. Zuletzt waren es gerade diese Versammlungen, die auch Campe ein wenig mutlos werden ließen. Von den rund 80 Mitglieder kamen nach und nach immer weniger zu den Treffen. „Ja, es fehlte mir zuletzt auch an Unterstützung“, sagte Campe. Oftmals habe es auch an der mangelnden Kommunikation unter den Einzelhändlern gehakt. „Den Schuh muss ich mir selber anziehen“, sagt der Poco-Filialleiter.