Wülfrath: Schüler singen gegen Gewalt
Das internationale Ensemble Gen Rosso tritt im November mit Hauptschülern auf.
Wülfrath. Wuchtige Bläsersätze, dynamisches Schlagzeugspiel, eingängige und zeitgemäße Melodien: "Streetlight" hat viele Facetten, die das Publikum mitreißen können.
In der ersten November-Woche ist das Musical in der Sporthalle Goethestraße zu erleben. Die Profis des internationalen Ensembles "Gen Rosso" treten mit den 261 Schülern der Hauptschule Wolverothe auf, um das kurze Leben des Charles Moats auf die Bühne zu bringen.
"Stark ohne Gewalt" heißt das Caritas-Gewaltpräventionsprojekt. Das Musical darin sei ein Projekt der besonderen Art, versichert Alfred Hovestädt, Sprecher der Caritas. "Damit wollen wir kein Blitzlicht setzen, sondern was Nachhaltiges schaffen."
Über Emotionen, Musik und Bewegung sollen so die Anti-Gewalt-Initiativen an der Schule, "aber vor allem die Schüler gestärkt werden". Die Teilnahme am Musical sei ein ideales Transportmittel dazu: "Toleranz, Akzeptanz und Selbstwertgefühl: Darum geht es", sagt Hovestädt.
Vom 2. bis 5. November rückt Gen Rosso mit zwei Trucks an. Die Sporthalle Goethestraße wird zum Musicalhaus. "Alle 261Schüler machen mit", betont Schulleiterin Ulrike Preuss, die sich seit drei Jahren um "Streetlight" bemüht hat. Tanzen, Singen, Beleuchtung, Tontechnik, Bühnengestaltung und Regie: In unterschiedlichen Workshops werden sich die Schüler auf die Vorführungen vorbereiten.
"Es ist unvorstellbar, was in der Kürze der Zeit realisiert wird", weiß Hovestädt, der schon mehrere dieser Shows erlebt hat - zum Beispiel vor drei Jahren in Mettmann. "Eine gewisse Aufregung", verspürt auch Cynthia Jagus bereits. Die 16-Jährige hofft auf "ein tolles Erlebnis."
Der Reiz des Projekts lebt zum einen von der knapp bemessenen Zeit, zum anderen von der schier unglaublichen Entwicklung, die die Schüler nehmen, um auf der Bühne zu glänzen. Zweieinhalb Tage wird geprobt. Kurz vor der Premiere gibt es dann die Generalprobe.
Warum gerade die Sporthalle Goethestraße? "Die Stadthalle wäre zu klein, die Bühne zu niedrig", sagen Preuss und Hovestädt unisono. Dass man die Stadthalle nicht habe buchen können, wie im Umfeld der Bürgerinitiative gemutmaßt wird, "stimmt nicht", sagt Preuss.
Bürgermeisterin Claudia Panke, die neben NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Landrat Thomas Hendele Schirmherrin des Vorhabens ist, ist begeistert und fasziniert von "Streetlight". "Am liebsten würde ich bei den Proben Mäuschen spielen", sagt sie. Für Wülfrath sei das Musical etwas ganz Besonderes und Spannendes. Und Hovestädt prophezeit, dass die Besucher begeistert sein werden. "Die Schüler werden immer mutiger. Das ist gut für ein positives Schulklima."