Wülfrath: Sprachförderung nur mit Hilfe der Eltern
Müssen Kinder gefördert werden, sind die Eltern aufgefordert, aus Datenschutzgründen die Informationen von den Schulen in die Kindergärten zu tragen.
<strong>Wülfrath. Die Schweißperlen sind noch nicht ganz getrocknet, da wird es schon wieder stressig für Grundschullehrer und Erzieher: Die zweite Phase der Sprachstandserhebung für Vierjährige ist angelaufen. "In Wülfrath müssen 34 Prozent der Kinder noch einmal untersucht werden", berichtete Schulrat Erhard Steinbrink am Dienstag in der Sitzung von Schul- und Jugendhilfeausschuss. "Diese zweite Stufe stellt den Sprachförderbedarf erst richtig fest", sagte Steinbrink, der voll des Lobes für alle Beteiligten war. "Das ist eine Mammutaufgabe", sagte er, denn jetzt müsse jedes Kind einzeln untersucht werden.
Der Datenschutz verhindert die Übermittlung der Fakten
Doch nicht nur das. Steinbrink wies noch einmal daraufhin, dass die eigentliche Sprachförderung in den Kindertagesstätten und nicht in den Schulen stattfinden wird. "Ich hoffe, dass noch Anhaltspunkte aus dem Haus Fried kommen werden, wie wir mit dem Förderprogramm arbeiten sollen", fuhr Steinbrink fort. Professorin Fried von der Uni Dortmund hat den zweistufigen Sprachkompetenztest entwickelt. Das Problem: Der Datenschutz verhindert die Übermittlung der gewonnenen Fakten von den Grundschullehrern in die Kindertagesstätten. "Wir müssen die Eltern bitten, diese Informationen weiterzugeben", sagte Steinbrink."Das ist ein Treppenwitz, aber wir müssen das respektieren"
Die Eltern müssen sich die Protokolle der Sprachtests in den Grundschule abholen oder kopieren lassen und dann in den Kindertagesstätten abgeben." Steinbrink: "Das ist ein Treppenwitz, aber wir müssen das respektieren und die Eltern dazu bewegen, die Informationen zurückzutransportieren."
Wo die Kinder gefördert werden, die zurzeit gar keinen Kindergarten besuchen, steht noch nicht fest. Steinbrink: "Das Land spricht von den Familienzentren. Das wären die klassischen Orte, an denen die Kinder in den Fördergruppen zusammen kommen könnten." Übrigens: Wülfrath liegt mit seiner Quote von 34 Prozent unter dem Kreisdurchschnitt von 44 Prozent.