Wülfrath. Turnmatten statt Kühlraum. Spielzeugschrank statt Lebensmittelregal. Seit 20 Jahren hat der einstige Edeka-Laden an der Kastanienallee ein ganz anderes Gesicht. Ein Verein hat ihn umgebaut und darin die private Kindertagesstätte Wülfrath e.V. eröffnet. Dieser Geburtstag soll groß gefeiert werden. Und ein Geschenk will sich der Trägerverein auch machen: ein Logo und einen Namen für die Einrichtung. Dafür gibt es einen Wettbewerb.
Einrichtung lebt auch von der Initiative der Eltern
"Es mangelte einfach an Kindergartenplätzen in der Stadt", erinnert sich Astrid Antefuhr-Rammler, Vorstand des Vereins, an die Zeit, als Wülfrath noch keine hundertprozentige Abdeckung für Kinder ab drei Jahre hatte. Eltern ergriffen die Initiative und bauten die Einrichtung im Süden auf. Von dieser großen Portion Eigeninitiative, weiß Tagesstätten-Leiterin Sibylle Born, lebt die Kindertagesstätte auch heute noch. "Die Mitarbeit der Eltern ist ein wesentlicher Teil unserer Ausrichtung", sagt sie. 26 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren werden aktuell von zwei Erzieherinnen und einer Ergänzungskraft betreut. Die Wirtschaftlichkeit der Tagesstätte steht und fällt mit der Einstellung der Eltern, die sich per Mitgliedschaft in dem Trägerverein nicht nur finanziell, sondern auch tatkräftig an den Verein binden. Das beschränkt sich nicht nur auf pflegerische Arbeit im Außenbereich. "Wenn mal eine Kraft im Kindergarten ausfällt, springt immer jemand von uns sein", betont Mutter Birgit Kann. Dass die Einrichtung lediglich zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen ist und so beispielsweise auch in den Sommerferien durchgehend geöffnet ist, wird ebenso nur durch das Eltern-Engagement möglich. Wie Mütter und Erzieherinnen im Gespräch mit der WZ ankündigen, will sich die Einrichtung neuen Erfordernissen stellen. "Unser Ziel ist es, eine Kindertagesstätte für Zwei- bis Sechsjährige zu werden", so Antefuhr-Rammler - der Einstieg in die U 3-Betreuung als Zukunftssicherung. Das neue Kindertagesstättengesetz des Landes werde, befürchtet Antefuhr-Rammler, zum Überlebenskampf für eingruppige Kindergärten. "Wenn wir aber in Kleinkinderbetreuung, maximal sechs Plätze für Zweijährige wären denkbar, einsteigen könnten, reagieren wir nicht nur auf den Bedarf, sondern sichern wir uns auch ab." Bewegung wird an der Kastanienallee groß geschrieben. Deshalb soll das Logo für die Einrichtung das Thema "Kinder beim Spiel und in Bewegung" aufgreifen. Kinder bis zu zehn Jahre können Vorschläge einreichen - im Format DIN A5. Auch Namensvorschläge sind gewünscht. "So etwas in die Richtung Klettermax wäre schön", nennt Birgit Kann ein Beispiel. Auf dem Jubiläumsfest am 2. September sollen die Gewinner geehrt werden.