Hösel: Aufbruch im Jugendzentrum
Es kommt wieder Leben in die Jugendarbeit im Stadtteil.
<strong>Hösel. Zuletzt konnten es die Höseler kaum noch übersehen, dass es um die Jugendarbeit in ihrem Ort nicht zum Besten steht. Regelmäßig wird der Feuerwehrplatz für Gelage zweckentfremdet. Dann sitzen dort Jugendliche herum, reden und trinken. Irgendwann wird krakeelt, gelegentlich fliegen Flaschen, die Anlieger beschweren sich bei der Polizei. Auch die angrenzende Schule klagt über Vandalismus.
Dieser Missstand könnte sich wieder ändern. Jedenfalls ist in die Höseler Jugendarbeit Bewegung gekommen, nachdem der Jugendtreff wochenlang wegen Krankheit und Renovierungsarbeiten quasi geschlossen war.
Doch diesmal soll nicht nur der Status quo wieder hergestellt werden. Die Stadt hat für die kommende Woche erstmals ein "Jugendforum" einberaumt. Dort sollen alle Akteure der Jugendarbeit - also die Kirchengemeinden, Malteser, Sportvereine und natürlich die Jugendlichen - beraten, wie in Hösel ein brauchbares Freizeitangebot aussehen könnte.
Das SPD-Ratsmitglied Willm Rolf Meyer, wünscht sich eine große Lösung: "Wir müssen einen Raum schaffen, wo sich Jugendliche aufhalten, besonders abends und am Wochenende." Genau da hätte das Jugendzentrum meist geschlossen. In ihrer Not würden die Höseler Eltern Fahrdienste zu den Partys in der Lintorfer Manege einrichten.
Braucht Hösel etwa eine eigene Manege? "Wir müssen nicht groß bauen, benötigen aber attraktivere Räume", meint Meyer und schlägt einen Neubau in günstiger Modulbauweise vor. Am besten dort, wo jetzt schon das Jugendzentrum steht. Schließlich würden dem alten Bau nach dem Pilzbefund nur noch eine Lebensdauer von sechs oder sieben Jahren gegeben.
Ein lebendiges Jugendzentrum hält er in Hösel deshalb für wichtig, weil sich die Schüler vormittags über die umliegenden Orte verstreuen, die meisten gehen in Heiligenhaus und Essen-Werden zur Schule. "Da brauchen wir einen Kristallisationspunkt, wo die Jugendlichen ein bisschen Action haben, aber an dem wir auch Sorge tragen können vor Drogen und Gewalt."
Derweil wird es im Jugendzentrum schon wieder lebendiger. Montags und mittwochs ist ist wieder von 16.30 bis 21.30 Uhr für alle geöffnet, dienstags in der gleichen Zeit für Mädchen ab 12. Sozialarbeiterin Marion Niewolik packt gerade die ersten Kisten in den frisch gestrichenen Räumen aus und schmiedet Pläne: "Wir wollen mehr Veranstaltungen machen, wieder Konzerte stattfinden lassen, oder zum Beispiel einen Tanz in den Mai."