Wülfrath: Was für ein Traumstart!

Die 33. Auflage besticht bei tollem Wetter mit guter Laune auf dem Kirchplatz.

Wülfrath. Ein sternenklarer Himmel, Temperaturen um den Gefrierpunkt und nächtliche Dunkelheit - das gepaart mit Lichtern, heißem Früchtepunsch und einfühlsamen italienischen Canzoni: Dieser 33. Herzog-Wilhelm-Markt hat einen Kick-Start hingelegt. Tolle Stimmung in unvergleichlicher Atmosphäre: Gibt es einen schöneren Weihnachtsmarkt in der Region?

Einmal im Jahr alte Bekannte und Freunde wieder treffen, nach Hause kommen und ein Stück Tradition am Leben erhalten - es gibt viele Gründe für einen HWM-Besuch. Auch Christian Comberg (23), der in Wülfrath groß geworden ist und zurzeit in Bonn studiert, erinnert sich gerne zurück an alte Zeiten: "Früher als kleiner Junge, war das Armbrustschießen am Stand der Kreissparkasse immer das absolute Highlight für mich - auch wenn ich irgendwie nie den Hauptgewinn ergattern konnte. Heute komme ich vor allem her, um meine alten Schulfreunde und Bekannte wieder zu treffen."

Gut besucht, aber nicht hoffnungslos überfüllt verweilt der HWM-Gast Samstagabend gerne bei einer typisch bergischen Spezialität, wie zum Beispiel einem Teller Kartoffelsuppe oder einer frischgebackenen Waffel. Und dazu das Trio Italy, das für gute Unterhaltung sorgt, wenn auch der Stimmungspegel nicht ganz den Höchststand erreicht, wie Freitagabend, als der Kirchplatz bei der von der WZ gesponserten Bee Gees-Revival-Band Kopf stand. Von den ersten Takten an wippte und tanzte die Menge und sang ausgelassen mit - ein Fest für Generation 40+. Eine Ausgelassenheit, die zur Hexen-Truppe passte, die mit Melanie Grätz (25) zum Junggesellinnen-Abschied auf den Markt gekommen war. Und die Braut, die heute in Velbert heiratet, singt mutig und laut ins Bühnen-Mirko: "Ein Stern, der Deinen Namen trägt".

Vom Pre-Opening waren auch Samstagmorgen zur offiziellen Eröffnung viele noch begeistert. "Das Beste, was ich hier erlebt habe", schwärmte Jochen Rusche (Stadtsportbund). "Bis zum Schluss beste Stimmung. Das hat gepasst", so Michael Massenberg (FCW). Eine gute Stimmung, die sich auch am Umsatz ablesen lässt. Egal, ob "Heißer Calva" oder Johannisfeuer, den Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff mit einem Extra-Schuss Genever versah, erfreuten sich regen Zuspruchs. Ein Renner: die "Himbeerli" vom "Après Stüble", wo Micha Frisch und Peter Helmert launig Kunden anlockten und dabei ganz präsidiabel waren. Dem Wunsch "Könnten Sie den Himbeerli auch mit Prosecco auffüllen?" folgte die klare Ansage: "Yes, we can."

Bevor die Bürgermeisterin den Samstag den Markt offiziell eröffnete und mit acht Schlägen (einer ging daneben) den Zapfhahn ins traditionelle Freibier-Fass versenkte, konnte Hans-Peter Altmann, Vorstandssprecher des HWM-Fördervereins, auch Peter Ratajczak von Mettmann Impulse begrüßen. Er organisiert den zweiwöchigen Blotschenmarkt. Altmann: "Wenn die Mettmanner in dieser Woche uns besuchen kommen, besuchen die Wülfrather den Blotschenmarkt in der nächsten Woche."

Bürgermeisterin Lorenz-Allendorff betonte die "großartige Verbundenheit" der Wülfrather und der Sponsoren für den HWM. Das habe Tradition. Und so hat jeder Besucher seine Vorlieben - wie auch Christiane Frisch: "Immer, wenn Manfred Edelstein aus einem dieser kleinen Giebelfenster auf der Trompete spielt, ist das mein ganz persönlicher Höhepunkt auf dem Weihnachtsmarkt."