Wülfrather spielt in Champions League

Maximilian Wagener (19) kickt bei Bayer 04. Jetzt durfte er erstmals beim Spiel gegen Paris St. Germain auf den Platz.

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Wülfrath. Diese 77. Spielminute wird Maximilian Wagener wohl kaum vergessen. Da hob der vierte Offizielle am Spielfeldrand die Tafel. Bayer Leverkusens Trainer Hyypiä bringt einen jungen Nachwuchsmann: mit der Nummer 35 Maximilian Wagener; ein waschechter Wülfrather feiert sein Pflichtspieldebüt im Kader des Fußball-Bundesligisten — und das in der Champions League bei Paris St. Germain.

„Hat er gut gemacht. Keine Frage.“ Vater Rainer Wagener kommentiert das Spiel seines 19-jährigen Sohnes knapp. Euphorie ist nicht seine Sache. Und so, sagt er, sei auch sein Sohn. „Bodenständig. Sachlich. Bescheiden“, so skizziert er Maximilian, der seit zwei Jahren bei der U19 Leverkusens (A-Jugend Bundesliga) spielt. Der Mittelfeldmann ist dort Mannschaftskapitän.

Fußballspielen hat der Flandersbacher beim 1. FC Wülfrath gelernt. Er ist in Wülfrath zur Schule gegangen. Sein Abitur hat er aber in Opladen gemacht, hat für diese Zeit dort in einer Gastfamilie gelebt. Danach ist er wieder nach Wülfrath zurückgekehrt. „Bei Mutti ist es bekanntlich am schönsten“, schreibt er in einem Blog auf der Bayer-Homepage.

Die Saisonvorbereitung hat er im Sommer 2013 mit dem Bundesliga-Kader gemacht. Mit der U19 hat er in der Uefa Youth League gespielt. In der A-Jugend hat er in der laufenden Saison bereits sechs Tore erzielt. Und nun die Champions League.

„Montag hat er erfahren, dass er mit nach Paris fliegt,“ sagt der Vater. Dass er im Kader sein wird, stand Mittwochnachmittag fest. Und dass er auch spielen wird, wusste er in der 77. Minute.

Sieben Ballkontakte (80 Prozent seiner Pässe kamen an) hatte Wagener schließlich, drei Fouls spielte er — und kassierte eine gelbe Karte; und ein Trikot von Stürmerstar Cavani. Das 1:2 dürfte für den 19-jährigen Wülfrather ein gefühlter Sieg gewesen sein.