Wülfrather Theatertruppe führt Oscar-Wilde-Stück auf
„Theater Minestrone“ wagt sich an einen Klassiker. Premiere ist am 7. Juni.
Wülfrath. Ein spartanisches Bühnenbild, ganz im Zeitgeist mit schlichter und klarer Formensprache. Darin interagieren die Schauspieler in bunten, historischen Kostümen. Obwohl nur Probe ist, sind die Bewegungen der Akteure und ihre Redeweise flüssig, die Betonungen sitzen gut, nur hier und da muss Regisseur Michal Nocon ein wenig nachbessern.
Nocon, der polnische Theaterregisseur, der schon bei der Neanderland-Biennale im vergangenen Jahr mit seinen Produktionen für Aufsehen sorgte, leitet nun das neueste Schauspielprojekt des Wülfrather „Theaters Minestrone“.
„Bunbury“ heißt das Stück. Es handelt von zwei Gentlemen, die aus ihrem gewohnten Lebensumfeld ausbrechen, um sich in der Fremde zu amüsieren. Doch dort begegnet ihnen die Liebe, und der Ernst ihrer Existenz, wird ihnen von neuem bewusst.
Geschrieben wurde dies von Oscar Wilde, dem skandalumwitterten, exzentrischen Dandy aus London, der schon zu Lebzeiten mit seinen zum Absurden neigenden Stücken große Erfolge feierte. Diese großen Namen zeigen, dass das Theater Minestrone mit „Bunbury“ hoch hinaus möchte.
Schauspieler Daniel Diekmann sagt dazu: „Nach der Premiere in Wülfrath werden wir auf Tour gehen. Wir haben bereits aus Essen und Wuppertal feste Zusagen.“ Experimentiert wird deshalb nicht, inhaltlich orientiert man sich ganz an der klassischen Vorlage.
„Die Fans von Wildes Stücken werden sich freuen“, sagt Diekmann und lacht. Doch auch allen Anderen dürfte das Stück gefallen. Denn das Absurde und Komödiantische in diesem Werk Oscar Wildes werden auf ganz ausgezeichnete Art und Weise umgesetzt.