Young Voices erobern Kulturkirche
Mit dem Duo Green April singen sich die Jugendlichen durch die Jahrhunderte.
Wülfrath. „Du bist nicht die Erste und wirst nicht die Letzte sein, wegen der ich weine.“ So, allerdings auf Englisch, beschreibt Nicolai Burchartz ganz pragmatisch eine Trennung in seinem Song „Here I am again“. Der Singer-Songwriter aus Wülfrath war mit seiner Gesangspartnerin Corinna Stimpfl zu Gast beim Konzert der „Young Voices“ in der neuen Evangelischen Kulturkirche und überzeugte mit selbst geschriebenen Liedern.
Die beiden wechselten sich mit dem Chor ab, der seinerseits eine „Zeitreise durch die Musik“ versprach. So waren die Stücke, ganz nach dem Selbstverständnis der Young Voices, bunt gefächert, von „Over the Rainbow“ aus dem Zauberer von Oz“ (1939) bis „Happy“ von Pharrell Williams (2013), und zwar chronologisch geordnet. Los ging es gar mit einem Lied aus dem Jahr 1902.
Bei „The Entertainer“ konnte der Chor gleich sein ganzes Können im Kanon-Singen unter Beweis stellen. Aus dem Jahr 1960 stammt das sehr markante „Hit the Road, Jack!“ von Percy Mayfield, das auch als Titelmelodie der US-Sitcom „Auf schlimmer und ewig“ bekannt ist. „Die 70er Jahre waren ein geradezu revolutionäres Zeitalter für die Musik“, erklärte Corinna Stimpfl, die neben ihrem Part bei „Green April“ (so nennt sich das Duo mit Nicolai Burchartz) auch noch bei den Young Voices mitsingt und zugleich die Moderation übernahm.
Wie zum Beweis gaben sie „Riders on the Storm“ (The Doors, 1971) und „I’ll be There“ von den Jackson Five (1970) zum Besten. Letzteres begeisterte die rund 100 Gäste mit einer eingängigen Melodie, bevor es auch schon in die Pause ging.
Interessant der Werdegang von Nicolai Burchartz. Gebürtig aus Meerbusch-Büderich, kam er über Köln und London, wo er Musik, Germanistik und Anglistik studiert hatte, nach Düssel. „Ich hatte irgendwann keine Lust mehr auf Großstadt“, sagt der 39-Jährige.
Er mache Musik, seit er sechs Jahre alt war und sobald er schreiben konnte, habe er auch Texte und Melodien geschrieben. Corinna Stimpfl lernte er über seine Frau kennen, die ebenso wie Stimpfl im Düsseler Chor „Vox Humana“ aktiv war. Ende des Jahres erscheint seine erste CD.
Nach der Pause ein Sprung in die Neuzeit. „Mit Fields of Gold“ von Sting ging es über „You Raise me Up” (2001) und Bruno Mars bis Pharrell Williams. „Happy” waren gewiss auch die Zuhörer über den gelungenen Abend.