Zeittunnel öffnet frühestens im April nächsten Jahres
Im Rat informierte die Verwaltung über den neuen Sachstand. Die Fördermittel des LVR lassen auf sich warten.
Wülfrath. Ende März hatte Wirtschaftsförderer Karsten Niemann die Ausschreibung zur Modernisierung der erdgeschichtlichen Ausstellung im Zeittunnel am Hammerstein unmittelbar in Aussicht gestellt — doch daraus wurde bekanntlich nichts. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Köln prüft und prüft und prüft, bevor er die in Aussicht gestellten 70 000 Euro Fördergeld für ein interaktiveres Museum freigibt. Jetzt steht fest: Der neue Zeittunnel kann nicht wie geplant im September eröffnen, sondern frühestens Mitte April 2018. Das hat die Verwaltung den Fraktionsvorsitzenden am Montag mitgeteilt und Niemann machte es am Dienstagabend im Stadtrat öffentlich.
Mit der Lhoist Germany Rheinkalk GmbH hatte die Stadt — wie berichtet — einen Sponsor gefunden, der bereit ist einen Teil der Schau, genauer jenen zur Geschichte des Kalkabbaus, mit einem fünfstelligen Euro-Betrag zu sichern. „Gegenüber dem Landschaftsverband als größtem Förderer des Zeittunnels besteht eine Meldepflicht für eingeworbene Drittmittel. Der LVR kann sich vorbehalten, die eigenen Mittel entsprechend zu reduzieren“, sagte Karsten Niemann. Am 23. Mai sei die Stadtverwaltung ihrer Meldepflicht nachgekommen. „Seither harren wir der Dinge. Es gibt keine Rückmeldung“, so der Wirtschaftsförderer. Mit dem an der Neukonzeptionierung der Ausstellung beteiligten Planungsbüro Kessler habe man sich daraufhin entschieden keine Ausschreibungen vorzunehmen, weil diese laut Niemann entsprechend des zur Verfügung stehenden Geldes „angepasst werden muss und wir damit nun in die Sommerferien laufen würden“.
Nun soll weiter am Konzept gefeilt werden und statt mit einer „halben Lösung“ im nächsten April „mit einem Paukenschlag“ eröffnet werden, wie es Bürgermeisterin Claudia Panke formulierte.
Als „Silberstreif“ bezeichnete Karsten Niemann die Mitteilung des Kreises Mettmann, der als Antragsteller vom LVR die mündliche Mitteilung erhalten habe, „dass es nicht zur Kürzung der zugesagten Förderung kommen wird“. Claudia Panke betonte daraufhin: „Ich glaube nur, was ich schwarz auf weiß habe.“
Die noch ausstehenden 70 000 Euro des LVR sind nur ein Teil des Gesamtetats in Höhe von 208 000 Euro, der für den Umbau zur Verfügung steht. Der Kreis Mettmann leistet ebenfalls seinen Anteil dazu bei. Die Stadt wird den Zeittunnel auch mit einer modernisierten Ausstellung in den kommenden Jahren weiter bezuschussen müssen. Ein sechsstelliger Betrag ist dafür jährlich im Etat eingeplant.
Die Wülfrather Gruppe hatte sich stets dafür ausgesprochen, den Zeittunnel zu schließen, weil der Betrieb auf Dauer zu teuer sei. Die CDU zurrte die finanzielle Sicherung bis 2022 in einer Großen Koalition mit der SPD fest. Grüne und Linke trugen den Beschluss mit. Mehr als 18 000 Besucher wurden im Jahr 2016 am Hammerstein gezählt.