Mit der Sprachbox wird an der richtigen Stelle gespart

Die Gesamtschule Velbert weihte einen Erweiterungsbau und die frisch renovierte Pausenhalle ein.

Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Während die Festgäste langsam eintreffen, rollen die Maler die Farbe auf Decken und Wände, nagelneue Möbel stehen auf dem nackten Estrich. In der „Sprachbox“, wie der Schulerweiterungsbau der Gesamtschule an der Poststraße heißt, ist es muckelig warm. „Der Estrich ist noch zu feucht, so dass wir noch kein Linoleum verlegen können“, entschuldigt sich Marc Meyer vom städtischen Immobilienservice. „Deshalb ist es hier so warm, wir haben die Fußbodenheizung voll aufgedreht, damit es trocknet. Es handelt sich um eine Luft-Wärme-Pumpe, die nur ganz wenig Kohlendioxid produziert. Am liebsten hätten wir den nötigen Strom durch eine eigene Photovoltaikanlage produziert, aber dafür die die Verschattung zu hoch.“

Das neue Gebäude ist überhaupt sehr umweltfreundlich. Der Rohbau besteht aus einer Holzrahmenbauweise, einer Weiterentwicklung des Fachwerks. Die Fassade ist mit gepressten Holzfasern, die mit einer widerstandsfesten Besichtigung versehen sind, verkleidet. Bei den Wandfarben handelt sich um Kalkfarben, die eine keimtötende Wirkung haben und Schimmelbildung verhindern. „Auch wenn hier viel Holz verbaut wurde, wir haben alle Regeln des aktuellen Brandschutzes eingehalten“, verspricht Marc Meyer und ergänzt: „In spätestens drei Wochen ist alles fertig.“

Die Gesamtschule feiert mit der Eröffnung der Sprachbox gleichzeitig ihr 30-jähriges Bestehen. „30 Jahre Gesamtschule — das sind nicht nur 30 Jahre Baugeschichte, sondern das ist eine Erfolgsgeschichte“, stellte Bürgermeister Dirk Lukrafka in seiner Begrüßung fest. „Die Gesamtschule entlässt ihre Schüler gut vorbereitet auf ihren weiteren Lebensweg. Sie ist die richtige Schule für Velbert, ich bin froh, dass wir diese Gesamtschule haben.“

Trotz des euphorischen Lobes erinnerte der Bürgermeister daran, dass es gegen die Gründung der Gesamtschule in den 80er Jahren heftige Widerstände gab. Ein Umstand, den Schüler im Rahmen einer Ausstellung thematisierten. An die Schulleiterin überreichte der Bürgermeister eine Plakette, die der Schule die Einsparung von 75 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids bescheinigt. „Das freut mich, dass wir mal an der richtigen Stelle sparen“, bedankte sich Antje Häusler.

In der anschließenden Interviewrunde wurde nicht nur der Bau der Sprachbox aufgegriffen, sondern auch die Renovierung der Pausenhalle, die ebenfalls gestern eingeweiht wurde. Schon 2013 hatten die Schüler ihre Vorstellungen eingebracht, die mit der AG Spielraum zu einem richtigen Rahmenplan entwickelt wurden. Zu Beginn des neuen Schuljahres soll auch der neu gestaltete Schulhof fertig sein, wie Marc Meyer versprach.