SPD: Genug Platz für eine Gesamtschule

Manfred Hoffmann wünscht sich eine Gesamtschule für Wülfrath. In der Flüchtlingsfrage distanziert der Fraktionsvorsitzende sich von der CDU.

Foto: Ulrich Bangert

Wülfrath. Die derzeitigen Schullandschaft in Wülfrath zeigt in der Praxis der Schulformwechsler Probleme. „Die richtige Lösung wäre eine Gesamtschule gewesen, dann hätten wir das Dilemma mit den Schulformwechslern nicht“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende, Manfred Hoffmann, im Gespräch mit der WZ. Die moderne, in die Zukunft weisende Schulform sei die Gesamtschule, das werde nun deutlich. Für diese spreche zudem, dass die Lerngeschwindigkeit und das Lernverhalten der Schüler viel besser berücksichtigt werde. „Bei manchem platzt halt erst in der achten Klasse der Knoten.“

Manfred Hoffmann über die späte Verzweigung im Schulsystem

Ein weiteres Plus für Manfred Hoffmann: „Alle Bildungsabschlüsse sind in einer Schulform möglich und alle Wülfrather Schüler würden in der Stadt unterkommen.“ Raumprobleme gebe es keine. Eine Gesamtschule könne räumlich getrennt sein und Dependancen bilden, wie es die Beispiele in den umliegenden Städten zeigten.

Manfred Hoffmann verweist auf die Freien aktiven Schulen mit ihrem Komplettangebot, das in absehbarer Zeit sogar schon im Kindergarten beginnen soll. „Dieses Konzept wird zunehmend von den Eltern gewünscht“, weiß Manfred Hoffmann, der immer noch hofft, dass Wülfrath irgendwann eine Gesamtschule gründet.

In der Flüchtlingsfrage distanzieren sich die Sozialdemokraten von den Christdemokraten. „Die CDU verschwendet keinen Gedanken an die Integration der geflüchteten Menschen, das hat unter anderem die Diskussion um die Unterbringung an der Kastanienallee gezeigt“, sagt der Fraktionsvorsitzende. Er spricht von flüchtigen Menschen, die human untergebracht werden müssen und integriert werden müssen. Die CDU wiederum wolle dafür sorgen, dass diese Menschen an den Rand gedrängt würden. „Die Asylunterkünfte müssen nicht an den Rändern der Kommunen sein, das führe eher zu einer Ghetto-Bildung. Zudem habe es bisher in Wülfrath keinen Ärger mit den Asylbewerbern gegeben. Das werde sich wohl auch nicht ändern, wenn sie zentraler untergebracht sind.

Keinen Disput gibt es bei der Feststellung, die marode Asylunterkunft In den Eschen abzureißen. „Dieses Gebäude aufzugeben, ist die richtige Entscheidung“, sagt Wolfgang Preuß, zweiter stellvertretender Bürgermeister. Die CDU fordere erstrangig Wohnungsbau der gehobenen Klasse an Standorten, wo auch Asylbewerber untergebracht werden könnten.

„Wir haben in Wülfrath ohnehin zu wenige bezahlbare Wohnungen“, sagt Manfred Hoffmann. Das sei nicht nur ein Problem, das für anerkannte Flüchtilinge in Angriff genommen werden müsse. „Es gibt in Wülfrath genug junge Familien und weitere Interessenten, die auch preiswerten Wohnraum brauchen.“ Manfred Hoffmann fordert den Bau von Wohnungen, die mit Fördermitteln von Land und Bund errichtet werden und verweist auf das Kommunalwahlprogramm der SPD von 2014. Die Sozialdemokraten hatten schon vor dem Flüchtlingsproblem bezahlbaren Wohnraum ganz oben auf der Agenda.

An diesem Punkt kommt die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) ins Spiel. „Sie muss sich neu aufstellen“, sagt Manfred Hoffmann. Die SPD fordert in diesem Zusammenhang eine alleinige Geschäftsführung für die GWG und keine Lösung, bei der ein Geschäftsführer für zwei Wohnungsbaugesellschaften zuständig ist. Die SPD erhofft sich von einem Workshop am Donnerstag, an denen Vertreter der Stadtverwaltung und der im Rat vertretenden Fraktionen mitwirken, neue Impulse.