Bahnhof Kaldenkirchen steht zum Verkauf

Das Bahnhofsgebäude soll 550 000 Euro kosten. Die Zukunft der Diskothek „BK1“ ist unklar.

Foto: Buschkamp

Kaldenkirchen. Das Bahnhofsgebäude in Kaldenkirchen steht zum Verkauf. Der Straelener Makler Carl Piepers hat das Objekt in seinem Portfolio: „Es ist seit zwei Wochen auf dem Markt“, erklärte Piepers gestern auf Anfrage. Er stehe auch bereits Kontakt zu einigen Interessenten. In zwei Wochen könne er vielleicht mehr sagen über den Stand der Vermarktung.

„Interessantes Bahnhofsgebäude in Nettetal-Kaldenkirchen mit Diskothek“ ist die Immobilien-Anzeige überschrieben. Als Kaufpreis wird eine Summe von 550 000 Euro genannt. Zum Bahnhofsgebäude selbst gehören eine Diskothek (seit Februar 2016 das „BK1“ früher das „BaCa“) mit 520 Quadratmeter Fläche und einer Tanzfläche auf die rund 1500 Menschen passen. Außerdem ein rund 250 Quadratmeter großes Bistro und zwei Wohnungen — eine ist 200 Quadratmeter, die andere 240 Quadratmeter groß.

Im Februar 2016 war im Kaldenkirchener Bahnhofsgebäude ein neuer Club eröffnet worden. Jeroem Cabooter, Michael Thiesen und Johann Wipkink starteten dort mit einem Konzept für einen exklusiven Tanzclub. Sie hatten — neben Deutschen — speziell Gäste aus den benachbarten Niederlanden im Visier und warben um sie. Tanz- und Mottopartys — etwa für die Studenten der Fontys-Hochschule in Venlo — standen ebenfalls auf dem Programm, auch Vermietungen der Räume und Firmenevents gehörten zum Angebot. Doch jetzt — rund anderthalb Jahren nach der großen Eröffnung — steht das historische Bahnhofsgebäude zum Verkauf. Damit könnte auch ein weiteres Kapitel in der Diskotheken-Geschichte beendet sein— nämlich die „BK1“.

Eigentümer des Bahnhofsgebäudes ist zurzeit noch die niederländische Cabootergroup. Der Logistiker aus Venlo hat das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs erworben und baut es seit Oktober 2014 zu einem Umschlagplatz für Güter um. Aktuell verkehren dort drei unterschiedliche Linien, um Waren von der Straße auf die Schiene zu bringen. Im Dezember 2016 wurde eine erste Verbindung ins norditalienische Busto-Galleerate gestartet, eine zweite führt nach Domodossola (Italien), eine dritte reicht seit Juli 2017 bis in die Schweiz.

Warum das Bahnhofsgebäude, dessen teilweise Nutzung als Disco festgelegt ist, überhaupt verkauft werden soll: „Zu viel Arbeit für unsere Firma“, sagt Hans Cabooter, einer der Unternehmens-Chefs. Zwar sei die Diskothek zurzeit noch immer geöffnet. Regelmäßig würden dort auch Veranstaltungen stattfinden. Außerdem könne das Gebäude auch angemietet werden. Aber das Bistro habe sich nicht bewährt und sei inzwischen wieder geschlossen worden.

Hans Cabooter ist zuversichtlich, dass bald ein Kaufinteressent für das historische Bahnhofsgebäude gefunden werden wird. Das Objekt sei modernisiert und auch durchaus als attraktiv einzuschätzen.

Ob ein Verkauf dann auch zwangsläufig das endgültige Aus für die noch offene Diskothek „BK 1“ bedeuten wird, darauf wollte sich der niederländische Unternehmer gestern nicht festlegen. „Das hängt davon ab, was der neue Eigentümer mit dem Objekt machen will“, erklärte er. Er betonte aber auch: „Wir wollen nur das Bahnhofsgebäude verkaufen.“ Alle anderen Pläne seien davon nicht beeinträchtigt.