Der Kletterwald öffnet wieder
Die im Januar durch den Sturm beschädigte Anlage wird neu aufgebaut.
Viersen. Seilbrücken und -bahnen, Leitern und Plateaus werden gebaut und an den Bäumen angebracht: Nach anfänglichen Zweifeln, es überhaupt wieder zu versuchen, hat Jörg Brockes, Geschäftsführer des Kletterwaldes Niederrhein, sich zu einem Wiederaufbau der Anlage auf den Süchtelner Höhen entschlossen. „Ich bin froh, dass Herr Brockes überhaupt so weit gekommen ist“, sagt Sabine Anemüller (SPD), Viersens Bürgermeisterin.
Bis zum 3. April sollen 70 der ehemals 110 Elemente wiederhergestellt sein. Auf dem bisherigen Grundstück des Kletterwaldes fehlen allerdings nach dem Sturm viele Bäume. Den Kletterpark nachzubauen, wie er vorher war, ist dadurch unmöglich.
Für die weiteren 40 Kletterattraktionen müsste die Fläche des Parks erweitert werden. „Wir haben die Bürgermeisterin direkt angesprochen, der Stadt wird ein Konzept vorgelegt“, sagt Brockes. Inwiefern dies jedoch überhaupt möglich ist, könne sie „gar nicht einschätzen“, sagt Anemüller: „Ich unterstütze den Aufbau im Rahmen meiner Möglichkeiten.“ An erster Stelle stehe aber der Wald als Grünfläche und somit auch der Aufwand beim Aufforsten.
Die Entscheidung über eine Erweiterung des Kletterwaldes liege außerdem nicht nur bei der Stadt Viersen, sondern auch bei der Kreisverwaltung. Anemüller: „Dabei müssen viele unterschiedliche Interessen unter einen Hut.“ Das Ergebnis und auch die Dauer der Verhandlungen seien zurzeit nicht abzusehen. „Ich verstehe aber, dass die Betreiber mehr Anlagen anbieten möchten, auch, um konkurrenzfähig zu bleiben“, sagt die Bürgermeisterin.
Die wichtigste Aufgabe am Hohen Busch und auf den Süchtelner Höhen bleibt aber die Erneuerung der geschädigten Pflanzenbestände. „Die Flächen werden erst gesäubert, um einen Befall mit Borkenkäfern zu verhindern“, sagt Stadtförster Rainer Kammann. Das Holz wird weiterverarbeitet, beispielsweise zu Mulch. Aus Reisig werden im Wald Wälle aufgeschichtet, die unter anderem neuen Pflanzen Schutz bieten sollen.
Die Vorbereitungsarbeiten werden bis in den Herbst hinein dauern, schätzt der Stadtförster. Erst dann kann mit dem Pflanzen begonnen werden. Bis sich der Wald von den Schäden durch den Sturm im Januar gänzlich erholt hat, wird es Jahre dauern.
Mitte dieser Woche sollen die Waldwege wieder freigegeben werden. „Wir brauchen noch etwa einen Arbeitstag oder etwas mehr, um noch Äste in den Kronen zu entfernen“, sagt Kammann.
Bei manchen Anwohnern und Spaziergängern hatten die Absperrungen Verwirrung gestiftet. „Zuerst konnte man überall durch, erst später wurde abgesperrt. Im Hohen Busch waren die entwurzelten Bäume da schon abgesägt“, sagt Wolfgang Bojahra (53).
Kammann erklärt, dass die Sperrung des Waldes mündlich unmittelbar nach dem Sturm über mehrere Medien mitgeteilt worden sei. Weil viele Menschen die Sperrung missachteten, wurde später auch mit sichtbaren Hinweisen abgesperrt.