Der Viersener Rathausmarkt wird umgebaut
Der neue Eigentümer will fünf Millionen Euro investieren um junges Publikum anzuziehen.
Viersen. Um das Einkaufszentrum Rathausmarkt in der Viersener Innenstadt attraktiver zu machen, will der neue Eigentümer Armin Hinz (51) viel Geld in die Hand nehmen. „Wir planen Investitionen von rund fünf Millionen Euro, die werden wir auch brauchen“, kündigte der gebürtige Dürener an. Vergangene Woche hatte der Senator der Europäischen Handelskammer die Immobilie vom US-Investmentfonds Cerberus übernommen. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. „Ich plane, die Immobilie langfristig zu halten“, betont Hinz. „Das soll meine Altersvorsorge sein.“
Es ist nicht das erste Einkaufszentrum, das Hinz von Cerberus übernommen hat: Anfang 2015 kaufte er das Schlossmacherzentrum in der 24 000-Einwohner-Stadt Radevormwald im Bergischen Land, sanierte die Immobilie nachhaltig, senkte die Betriebskosten durch LED-Beleuchtung und eine neue Belüftungstechnik — und holte eine Eventgastronomie, ein Fitnessstudio und ein Arztzentrum in die Immobilie. Anfang Mai eröffnet dort Woolworth eine Filiale. „Wir haben das Zentrum damals mit 70 Prozent Leerstand übernommen, wollen bald vollvermietet haben“, sagt Hinz. Ähnliches schwebt dem neuen Eigentümer auch für den Rathausmarkt vor, von dessen gut 9000 Quadratmetern aktuell rund die Hälfte leer stehen. „Dass der Rathausmarkt nicht den allerbesten Ruf hat, weiß ich“, sagt der neue Eigentümer. Auch ein Beleg: Die hiesigen Kreditinstitute erteilten dem Sachverständigen für Immobilien eine Absage für ein Darlehen. Überrascht hat Hinz das nicht. „Das kennen wir schon von unseren anderen Objekten“, erklärt er. „Ich habe mir den Rathausmarkt sehr genau angeschaut. Ich glaube, dass das Schiff, das schon fast gekentert ist, Fahrt aufnehmen kann.“ Ihn unterscheide vom vorherigen Eigentümer, dass er tatsächlich in das Einkaufszentrum investieren wolle. „Wir sind Spezialisten für solche Fälle. Wir können das besser, das werden wir unter Beweis stellen.“ Insgesamt gehören Hinz mit dem Rathausmarkt aktuell vier Einkaufszentren.
Konkrete Pläne will Hinz nach Abschluss des Besitzübergangs nennen. So viel ist aber schon klar: Strauß würde er als Mieter gern halten, die Galerie soll auch ein jugendlicheres Publikum ansprechen. Nach Verhandlungen mit einem Kinobetreiber hat Hinz Abstand von der Idee genommen, das Kino wiederzubeleben. Gladbach mit seinen Multiplexen sei zu nah. „Bereits in Kürze werde aber ich den einen oder anderen neuen Mieter nennen können.“ Der Name des Rathausmarktes wird geändert. Rathausmarktgalerie soll die Passage künftig heißen und das Hinz’sche Familienwappen tragen — wie die Schlossmachergalerie in Radevormwald. Bauliche Veränderungen seien von den Mietern abhängig. Hinz’ Motto: „Erst mal sehen, was sich machen lässt — dann machen, was sich sehen lässt!“