Dülkener zeigen ihr Fleckchen Grün

Im Rahmen der Dülkener Gartenlust öffneten gestern sechs Besitzer ihre Pforten für Besucher.

Foto: Fischer

Dülken. Ein schmaler gepflasterter Weg verbindet zwei gemütliche Sitzecken, die Strecke säumen links und rechts duftende Pflanzen: Viel mehr brauchen Annette Winz und Erich Feldt-Winz nicht, um sich in ihrem Garten wohl zu fühlen. Garten nennen die beiden Dülkener ihre 63 dicht mit Grün bewachsenen Quadratmeter hinter ihrem Reihenhaus am Dammer Weg gar nicht — auf dem Schild am Eingang steht „Gärtchen“. Es ist Sonntagmittag, das Paar rechnet mit Besuch: Sie beteiligen sich an der zehnten „Dülkener Gartenlust“. Sechs Gartenbesitzer öffnen ihre privaten grünen Rückzugsräume sechs Stunden lang für Gäste.

Bambus und viele verschiedene Stauden haben Annette Winz und Erich Feldt-Winz angepflanzt, Hecken dienen als Raumteiler. „Wir haben das Gärtchen 2003 mit Hilfe eines Gartenplaners angelegt“, erzählt Erich Feldt-Wintz. Als „Blumenkenner“ versteht sich der 67-Jährige nicht, ebenso wenig wie seine Frau. Die beiden lassen sich gerne beraten, achten darauf, dass in den Beeten viele verschiedenfarbige Blüten zu sehen sind. „Ich mag es, wenn es schön bunt ist“, sagt Annette Winz. „Ein kleiner Garten ist ja für viele Gartenbesitzer die Realität“, ergänzt die 57-Jährige. „Wir beteiligen uns an der Dülkener Gartenlust um zu zeigen, was man auf kleinem Raum alles bewerkstelligen kann.“

Anneliese Kamps und ihr Mann Heiner sind gerade im „Gärtchen“ angekommen, die Schwalmtaler machen eine Radtour und planen, alle sechs Teilnehmer der Dülkener Gartenlust zu besuchen. Der Dammer Weg ist ihre erste Station. „Ich möchte mir Ideen und Pflegetipps holen“, so Anneliese Kamps — deshalb besucht die 65-Jährige fast jedes Jahr die Gartenlust. Um sich mit anderen Hobbygärtnern auszutauschen, macht auch Ulrich Tenbrock bei der Dülkener Aktion mit — und das jedes Mal. Der 59-Jährige wollte seinen Gästen im 500 Quadratmeter großen Garten am Sanddornweg auch diesmal eigentlich wieder „Taxus, Buchs und Buche“ zeigen. Aber: „Buchs war einmal, Buchsbaumzünsler haben viele meiner Hecken zerstört.“

Sehenswert ist Tenbrocks Garten dennoch. Er hat eine Hortensiensammlung mit 20 verschiedenen Sorten, Kletterrosen und Elfenblumen, etwa 40 verschiedene Sorten von Schneeglöckchen. Zwei Schildkröten wohnen in seinem Garten, Libellen schwirren herum, in mehreren Brunnen plätschert Wasser. Tenbrock fühlt sich wohl, auch ohne weitläufige Buchsbaumhecken. Und sieht darin auch einen Vorteil: „Jetzt muss ich nicht mehr so oft Hecken schneiden, das ist rückenschonend.“