Entspannte Party bei „Eier mit Speck“

Mehr als 4500 Besucher kamen am Wochenende zum Festival in Viersen. Musikfans und Helfer lobten die familiäre und friedliche Atmosphäre. Die Einsatzkräfte verzeichneten nur kleinere Blessuren.

Entspannte Party bei „Eier mit Speck“
Foto: Busch

Viersen. Einiges zu tun hatten die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Wochenende beim Festival „Eier mit Speck“ auf dem Hohen Busch: 85 Hilfeleistungen zählten die Einsatzleiter von Donnerstag bis zum späten Sonntagnachmittag. Allein 25 Hilfeleistungen gab es am Anreisetag — denn auch der Zeltaufbau kann für den Camper schmerzhaft enden, wenn er sich beim Heringe-einschlagen mit dem Hammer auf den Daumen haut. Andere Camper erlitten Schnittwunden beim Öffnen von Ravioli-Dosen.

Weitere Festivalbesucher knickten beim Tanzen um, stolperten, wurden von Insekten gestochen — doch insgesamt, so berichtete Inke Titscher vom Sanitätsdienst im DRK-Kreisverband, sei das Wochenende doch sehr entspannt verlaufen.

An jedem Festivaltag waren 30 DRK-Helfer im Einsatz — nicht allein aus Viersen, sondern auch aus Kempen, Grefrath, Niederkrüchten. Für den Einsatz auf dem Festival hatte so mancher DRK-Helfer extra Urlaub genommen. Titschers Kollege Marc Kreis, Bereitschaftsleiter im DRK-Ortsverein Viersen, lobte die positive Stimmung auf dem Festival — auch gegenüber den Helfern vom Roten Kreuz: „Die Leute haben den Weg frei gemacht und applaudiert, wenn wir kamen, um Hilfe zu leisten“, berichtete der Dülkener.

Marc Kreis, DRK-Bereitschaftsleiter

Von einer entspannten Lage berichtete am Sonntagabend auch die Polizei, die keine nennenswerten Vorkommnisse zu verzeichnen hatte. Stadtsprecher Frank Schliffke sprach von einer „ruhigen Lage“: Bis auf ein paar abgeschleppte Autos habe es aus Sicht der Stadt Viersen nichts Bemerkenswertes gegeben — und auch das Abschleppen sei nur vereinzelt notwendig geworden. Ebenso entspannt präsentierten sich die Festival-Organisatoren: Christoph „Tappi“ Tappesser dankte von der Bühne aus den Besuchern für „euer Freundlichsein, euer Nettsein“, und zeigte sich sichtlich erleichtert, dass nach den Unwettern, an denen in den vergangenen Wochen andere Festivals zu leiden hatten, das „Eier mit Speck“ in Viersen bei schönstem Sommerwetter über die Bühne ging. Dass die Stimmung beim Viersener Festival nicht nur im Publikum gut ist, sondern auch hinter der Bühne, habe sich mittlerweile auch bei den Bands herumgesprochen, berichtete Jürgen Haigh vom Orga-Team: „Viele wissen inzwischen, dass das hier eine feine Nummer ist mit guter Atmosphäre.“

Am heutigen Montag nun müssen die Festivalbesucher bis 11 Uhr morgens die Zeltplätze am Hohen Busch räumen. Geben sie ihren Müll ab, erhalten sie fünf Euro Pfand zurück. Dann wird das Gelände aufgeräumt. Danach wollen die Festival-Organisatoren erst einmal durchschnaufen. Besucher, die die Bands „Who killed Bruce Lee“ und „The New Roses“ mochten, dürfen sich freuen: Beide Bands werden im Herbst in der Viersener „Rockschicht“ auftreten, kündigte Tappesser an. Mit der Planung für die zwölfte Auflage „Eier mit Speck“ wollen sich die Organisatoren dann ab Dezember beschäftigen, dann auch erst die Bands für 2017 auswählen. Tappesser: „Ein bisschen Abstand muss man haben.“