Kempen/Grefrath Barfuß-Flucht ohne Erfolg

Bei einer großen Kontrolle erlebten die Polizeibeamten Kurioses. Im Fokus stand der gewerbliche Personen- und Gütertransport.

Kempen/Grefrath: Barfuß-Flucht ohne Erfolg
Foto: Andreas Bischof

Kempen/Grefrath. Einen ereignisreichen Tag erlebten Beamte der Polizei in der vergangenen Woche im Kreis Viersen. Wie die Pressestelle der Behörde jetzt mitteilte, gab es im Rahmen des europäischen Netzwerks Tispol Verkehrskontrollen. Der Verkehrsdienst der Kempener Wache schloss sich mit den Kollegen der Kaldenkirchener Wache zusammen. Die Kontrolle stand unter der Überschrift „Gewerblicher Personen- und Gütertransport“. Dabei erlebten die Beamten teils kuriose Begebenheiten.

„Das Grillfest wollten die Beamten einer Ferienfreizeitgruppe nicht vermiesen“, leitet Polizeisprecher Harald Moyses eine Beschreibung ein. Die Gruppenmitglieder hatten sich offenbar große Mühe gegeben, die Ladung in einem Kleinbus mit einem Sicherungsnetz an Ort und Stelle zu halten. „Bei Pamperstüten oder vergleichbaren Papiergebinden mag das für die Sicherheit noch ausreichen. Die große Kühlbox mit Grillfleisch hätte sich aber von diesem nicht zertifizierten Netz bei einer Vollbremsung wohl nicht an Ort und Stelle halten lassen“, so Moyses.

Also wurde mit vereinten Kräften nachgebessert und mittels der vorhandenen Karabinerhaken an den passenden Zurrpunkten noch einmal nachgespannt. „An dieser Stelle der Hinweis: In gut sortierten Baumärkten oder im Fachhandel sind sowohl rutschhemmende Mittel (Antirutschmatten) als auch zertifizierte Zurrgurte mit Ratschen und auch entsprechende Sicherungsnetze erhältlich“, so Moyses.

Kurz nach der Feriengruppe hatte die Polizei ihren nächsten Fall: Ein Pärchen im Rentenalter brachte auf einem großen Doppelachs-Anhänger „in loser Schüttung“ transportierte Pflastersteine auf Aufforderung der Beamten „mehr oder weniger gemeinsam“ in Reih’ und Glied. „Dabei trug der Herr die Handschuhe und einen großen Teil der Verantwortung“, scherzte Harald Moyses. Das Paar musste nachbessern, um ein Hin- und Herrutschen zu verhindern. Zudem sei die Stützlast des Anhängers in Gefahr gewesen.

An der Kleinbahn in Oedt wurde die Großkontrolle dann fortgesetzt. Neben der Ladung mussten die Beamten dort auch andere Dinge ins Visier nehmen. Bei zwei Fahrzeugführern musste die Polizei nach Speichel- oder Urintests eine Blutprobe anordnen, da der Konsum von Betäubungsmitteln nachgewiesen werden konnte.

Einer dieser Fahrer, der per Handyanruf versuchte, seinen nicht mitgeführten Führerschein an Ort und Stelle bringen zu lassen, wollte sich der Blutprobe entziehen. „In einem günstigen Augenblick versuchte der recht schmächtige Mann barfuß in die angrenzenden Felder zu flüchten, um sich so weiteren Maßnahmen zu entziehen“, teilte Moyses mit. „Dabei hatte er die Rechnung nicht mit einem gut trainierten in der Ausbildung befindlichen Kommissar-Anwärter gemacht, der an der Kontrolle mitwirkte. Schnell verkürzte dieser den Abstand und in einem rund 300 Meter entfernten Maisfeld war dann Endstation für den Barfüßigen.“

Immer noch ohne Schuhe, dafür in Handschellen brachte ihn ein Streifenwagen zur Wache. Blutprobe, Anzeige, Untersagung der Weiterfahrt bis zum vollständigen Abbau des Rauschmittels im Blut schlossen sich an.

Das Gesamtergebnis der Kontrollen im Kreis Viersen lautete: drei vorläufige Untersagungen der Weiterfahrt, zwei Blutproben plus Anzeige, sieben weitere Anzeigen (auch Handynutzer im Auto waren dabei) und 21 Verwarngelder. Red