Explosion in Dülkener Firma: Neun Arbeiter verletzt

Keiner schwebt in Lebensgefahr. Mehr als 150 Rettungskräfte waren gestern Abend im Einsatz.

Foto: Heike Ahlen

Viersen. Bei einer Explosion in dem Betrieb eines Werkzeugherstellers im Viersener Stadtteil Dülken sind gestern Abend neun Arbeiter verletzt worden. Keiner schwebt in Lebensgefahr. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren im Großeinsatz, weil sie mit einer Vielzahl von Verletzten rechneten.

Foto: Heike Ahlen

Der Unfall ereignete sich kurz nach 18 Uhr. Dabei war es am Schmelzofen des Betriebs zu einem sogenannten Stangendurchbruch beim Gießvorgang gekommen, berichtete Stadtsprecher Frank Schliffke. Auf einen Schlag ergossen sich große Mengen von mehr als 1000 Grad Celsius heißer Schmelzflüssigkeit in ein Kühlbecken — dabei kam es zu einer explosionsartigen Ausdehnung von Wasserdampf.

Foto: Heike Ahlen

Es gab zunächst einen ohrenbetäubenden Knall, gefolgt von einer heftigen Druckwelle. Vereinzelt kam es zu kleineren Bränden in der Produktionshalle.

Anwohner berichteten von einer größeren Rauchwolke über dem Firmengelände von Otto Fuchs an der Heiligenstraße. Sie wurden von der Polizei zunächst gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Diese Warnung hob die Feuerwehr jedoch nach kurzer Zeit wieder auf, als klar war, dass keine gesundheitsgefährdenden Stoffe ausgetreten waren.

Polizei und Feuerwehr rückten gegen 18.11 Uhr mit einem Großaufgebot aus. 25 Rettungswagen aus dem gesamten Kreis Viersen waren im Einsatz, daneben 13 Feuerwehrfahrzeuge und acht Streifenwagen. Polizisten sperrten das Betriebsgelände weiträumig ab und untersagten die Durchfahrt auf Straßen, die zu dem Firmenareal führen.

Wie Stadtsprecher Schliffke erklärte, bestehe nach ersten Erkenntnissen bei keinem der Verletzten Lebensgefahr. Die neun Arbeiter wurden per Rettungswagen in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Vier der Verletzten blieben dort dem Vernehmen nach lediglich zur Beobachtung, fünf mussten behandelt werden.

Einige der neun Verletzten erlitten einen Schock, viele hatten nach der Explosion rußverschmierte Gesichter, erlitten eine Rauchgasvergiftung. Einzelne Arbeiter sollen kleine Brandwunden erlitten haben.

Insgesamt waren mehr als 150 Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehr vor Ort. Die Leitstelle war nach der Alarmierung („Explosion“) zunächst von einer Großschadenslage mit zahlreichen Verletzten ausgegangen.

Auch ein Notfallseelsorger wurde zu der Unglücksstelle beordert. Die meisten Einsatzkräfte sind allerdings gleich wieder gefahren, weil das Unglück weniger schlimm war als zunächst vermutet. Das Unternehmen produziert unter anderem Produkte für die Sanitär- und Automobilindustrie.