Gangster jagen Geldautomaten und Bankvorraum in die Luft

Die Gangster wollten ans Geld. Sie sprengten den Geldautomaten. Doch das ging gründlich daneben: Die Bank ist verwüstet, das Geld noch im Schacht.

Goch. Beim Sprengen eines Geldautomaten haben Gangster im niederrheinischen Goch den ganzen Bankvorraum in die Luft gejagt. An die Beute sind sie nach Polizeiangaben von Montag aber nicht gekommen. Die Täter haben demnach Gas möglicherweise über einen Schlauch in den Automaten geleitet.

„Das kann man nicht genau dosieren“, sagte Polizeisprecher Manfred Jakobi. Der Vorbau der Bank war nach der Explosion komplett zerstört. Zeugen beobachteten, wie die Täter in einem Auto flüchteten.

Einen Geldautomaten könne man nur aufschweißen, aufflexen oder eben sprengen. Es sei schwierig abzuschätzen, wie sich das Gas mit der Luft vermische, und wie viel man brauche. „In dem Fall war die Menge so groß, dass der Vorraum in die Luft flog. Aber an den Geldschacht ist man nicht drangegangen“, sagte Jakobi. Die Täter flüchteten mit einem vorher gestohlenen Auto. Den Fluchtwagen fand die Polizei rund 400 Meter von der Bank entfernt.

Das Gas habe sich wohl im Vorraum verteilt und vor allem dort und nicht am Geldschacht Sprengkraft entfaltet. Statiker prüfen, ob der Vorraum einsturzgefährdet ist. Der Schaden werde auf einen sechsstelligen Eurobetrag geschätzt, teilte die Polizei mit.

Bei einem vergleichbaren Anschlag hatten Täter im vergangenen Jahr eine ganze Bank im Münsterland in die Luft gejagt. Ob zwischen der Tat am Niederrhein und im Münsterland ein Zusammenhang besteht, ist für die Polizei noch völlig offen.

Auch in Coesfeld hatten die Täter den Fluchtwagen gestohlen und dann 500 Meter von der Bank entfernt verlassen. „Natürlich werden wir überprüfen, ob ein Zusammenhang zwischen dieser Tat und den Taten anderer Behörden besteht“, sagte Jakobi. dpa