Nachschub für den Grenzwald
Grundschüler aus Deutschland und den Niederlanden haben 1500 Eichen und Buchen im Elmpter Wald gesetzt.
Grenzland. „In einem Baum, du glaubst es kaum, da wohnen viele Tiere: große Spinnen, kleine Spinnen, Käfer in der Rinde drinnen. Schau es dir doch an, freue dich daran.“ So beginnt das deutsche Baumlied. Nun war es im Elmpter Wald zu hören.
Doch beim Internationalen Baumpflanztag des Naturparks Schwalm-Nette und der niederländischen Gemeinde Roerdalen wurde nicht nur gesungen. „Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Pflanzarbeit“, sagt Karl-Wilhelm Kolb, Naturparklehrer im Schwalm-Nette-Gebiet und Koordinator des Baumpflanztags.
1500 Eichen und Buchen, gestiftet von der Gemeinde Niederkrüchten, setzten rund 80 Grundschüler aus den Niederlanden (Roerdalen) und Deutschland (Niederkrüchten) im Elmpter Wald. Dabei ließen sie sich auch von Schneeregen und kaltem Wind nicht abhalten. 500 weitere Bäume setzen die Förster noch. Bislang gab es an der Pflanzstelle eine Kiefern-Monokultur. Die Förster sprechen hier vom Umbau in einen Mischwald.
Mit warmem Kakao starteten die Kinder um 9.30 Uhr den Tag. Die Jagdhornbläser des Hegerings Elmpt gaben ein Jubiläums-Ständchen: Seit 20 Jahren gibt es den Baumpflanztag in der Grenzregion zwischen Maas, Schwalm und Rur — im jährlichen Wechsel je einmal auf niederländischer und deutscher Seite. Förster Wilfried Kaufhold bereitete die Fläche so vor, dass die Kinder im Anschluss an die Begrüßung loslegen konnten.
Die Schülerinnen und Schüler, die sich mit einem „Baumbuch vorbereiteten, leisten damit einen Beitrag zum Erhalt der Mischwälder dies- und jenseits der Grenze. Seit 1994 haben insgesamt 1520 Kinder teilgenommen und dabei 24 000 Bäume gepflanzt — auf einer Fläche so groß wie 16 Fußballfelder.
„Bäume kennen keine Grenzen“ — unter diesem Motto führt der Baumpflanztag deutsche und niederländische Kinder zusammen. „Sie setzen sich mit der wechselhaften Geschichte der Grenzregion auseinander und erwerben so Kenntnisse über ihre eigene Identität“, sagt Ferdinand Schmitz, Vorsitzender der Naturpark-Versammlung Schwalm-Nette.
Er griff ebenfalls zum Spaten und pflanzte mit Joke Kersten, Vorsitzende des Nationalparks De Meinweg, und Jan Ramakers, Beigeordneter der Gemeinde Roerdalen, den Erinnerungsbaum.
Auch Vertreter der übrigen Projektpartner packten mit an: Regionalforstamt Niederrhein, Forstverwaltung Staatsbosbeheer, Nationalpark De Meinweg und Institut für Naturkunde Limburg. Unterstützt wurde die Aktion auch durch den Betriebshof der Stadt Mönchengladbach, der die Erinnerungstafel herstellte.