Die Grünen: Mit Streit in den Wahlkampf

Der ehemalige Parteivorsitzende Manfred Böttcher fordert die Grünen auf, alten Zwist zwischen Stadt und Kreis beizulegen.

Kreis Viersen. In die Diskussion um den internen Knatsch bei den Grünen hat sich jetzt auch der ehemalige Kreisvorsitzende Manfred Böttcher eingeschaltet. In einer Pressemitteilung kritisiert er massiv die Kreistagsfraktion der Grünen.

„Eine kleine Gruppe um die Niederkrüchtenerin Marianne Lipp und den Schwalmtaler Jürgen Heinen haben sich in ihrem selbst gesponnenen Netz aus Intrigen, Organisationsfragen und aufgeblasenen Ankündigungen verheddert“, schreibt Böttcher.

Bis heute könne niemand wirklich verstehen, warum es in Viersen zwei grüne Geschäftsstellen geben müsse, warum es Vorstandsmitglieder nach Jahrzehnten im Amt nicht mehr schaffen, einen Parteitag beanstandungsfrei zu organisieren, und warum die Partei immer öfter die Öffentlichkeit aus Debatten ausschließe.

Seit fünf Schwalmtaler und Niederkrüchtener die Mehrheit in der achtköpfigen Kreistagsfraktion hätten, beherrschten Lipp und Heinen die Grünen im Kreis, kritisiert Böttcher.

„Mit ihrem Starrsinn erinnern sie mehr an das Ostberliner Politbüro um 1988 als an eine kommunale Schlüsselstelle, die gute Ideen und helle Köpfe zusammenbringt, um ideenreich an der politischen Meinungsbildung im Kreis Viersen mitzuwirken“, sagt Böttcher, der selbst aus Schwalmtal kommt. Stattdessen schotte man sich ab.

In der Partei, so Böttcher, befürchten viele, dass die Kreisgrünen mit ihren Bürophantasien in den finanziellen Ruin marschieren. Befürchtet werde, dass man vor der Bundestagswahl ohne Kandidaten, Vorstand und gültige Satzung, aber mit einem anhängigen Strafverfahren stehe.

„Es wird Zeit“, so Böttcher, „dass die Partei alte Streitereien beilegt und sich aus dem lähmenden Niederkrüchtener und Schwalmtaler Fraktionszwang befreit.“ Das Potenzial grüner Ideen für den Kreis sei nicht ausgeschöpft. Kreative Köpfe gebe es nicht nur an der Schwalm, sondern auch auf beiden Seiten der Niers. rb