Geschäftsmann sorgt sich wegen der Brockerhof-Passage
Die dunkle, verwinkelte Passage in Lobberich mache vielen Angst, sagt Helmut Schatten. Und er verweist auf häufige Sachbeschädigungen.
Lobberich. Helmut Schatten, Besitzer vom „Hotel Stadt Lobberich“ in der Fußgängerzone und stellvertretender Vorsitzender des Werberings, ist ein gestandener Mann. Doch durch die dunkle, verwinkelte Brockerhof-Passage würde er am Abend oder in der Nacht nicht alleine gehen. Seine Einschätzung: „Da traut sich keiner mehr rein oder raus. Erst recht nicht als Frau.“
Bei der NetteRunde, zu der die Stadtverwaltung jetzt nach Lobberich eingeladen hatte, erntete Schatten für diese Feststellung spontane Zustimmung. Was ihm ebenfalls negativ aufgefallen ist: Schon oft seien die Blumenkübel an seinem Hotel zerstört oder auch Fensterscheiben demoliert worden, außerdem habe es mehrfach Fahrraddiebstähle gegeben. „Es muss etwas geschehen“, sagt Schatten. Die Kunden und Passanten sollten sich auch am Abend sicher fühlen können.
Bei der Stadt Nettetal ist die Problematik der Brockerhof-Passage bekannt, wie Rathaussprecher Jan van der Velden bestätigt. Das Ordnungsamt sei regelmäßig vor Ort und führe dort Kontrollen durch.
Damit ist Helmut Schatten auch zufrieden: „Alle halbe Stunde patrouilliert jemand.“ Doch dies genüge nach seiner Einschätzung nicht, um etwa zerstörte Fensterscheiben oder zertrümmerte Blumenkübel an seinem Hotel zu verhindern.
Die Idee des stellvertretenden Vorsitzenden der Werbegemeinschaft: „Die Fußgängerzone sollte besser mit einem Poller für Autofahrer gesperrt werden.“ Das würde mehr Ruhe in den Bereich bringen. Und vielleicht könne mit dieser einfachen Lösung ein höheres Sicherheitsempfinden bei Passanten erreicht werden.
In der verwinkelten Passage gibt es kleine Lokale und Spielcasinos. Wie Klaus Ossmann, Leiter des städtischen Ordnungsamts, in der jüngsten Sitzung im Ausschuss für öffentliche Sicherheit bestätigte, habe eines dieser Etablissements jüngst geschlossen werden müssen.
Dass die Lobbericher Fußgängerzone ein beliebtes Ziel für Diebe ist, kann Werner Stumm bestätigen. Der 70-Jährige ist Inhaber des Eckhauses an der Von-Bocholtz-Straße und führt dort den Juwelier Andrae. „Ich habe vier Filialen in ganz NRW. Doch in keine wird so oft eingebrochen wie in Lobberich“, sagt er. Eine Erklärung dafür hat er auch nicht: die Nähe zur Autobahn und zur Grenze.
Mit Autos seien Diebe schon in das Schaufenster des Schmuckgeschäftes gerast oder hätten Gullydeckel in die Fensterscheiben geworfen, um an die Auslage zu kommen, so Stumm. Erst in der vergangenen Woche gab es einen erneuten Einbruchsversuch. Mit einem Hammer wollten Unbekannte die Scheibe zertrümmern, doch das Panzerglas hielt stand. Stumm hat eine Belohnung ausgesetzt und hofft, dass dies der Polizei helfen wird, die Täter zu ermitteln.
Bei der Polizei sind indes laut Wolfram Goertz, Sprecher der Kreispolizei in Viersen, für die Lobbericher Fußgängerzone und insbesondere für die Brockerhof-Passage „keine Auffälligkeiten“ bekannt. Dies habe auch der örtliche Bezirksbeamte bestätigt.