IHK-Chef fordert mehr Gewerbeflächen für Willich

Bei einer Veranstaltung der MIT in Willich ging es unter anderem um Standorte für Gewerbe und Industrie.

Foto: Kurt Lübke

Neersen. „Über den guten Standort Willich viel zu erzählen, hieße Eulen nach Athen zu tragen.“ Das sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, Jürgen Steinmetz, auf einer Veranstaltung zu diesem Thema, veranstaltet von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Willich mit ihrem Vorsitzenden Stefan Simmnacher.

Rund ein Dutzend Gäste war der Einladung in den „Ramshof“ gefolgt, unter anderem Martina und Hans-Peter Lepsy vom gleichnamigen Fisch-Restaurant in Alt-Willich. Außerdem Mitglieder des CDU-Agrarausschusses, so Landwirt Peter Joppen.

Der MIT-Kreisvorsitzende Maik Giesen sprach von einem „Leuchtturm am Niederrhein“ und meinte damit die gute Infrastruktur, den guten Mix von Gewerbe, Wohnen und Freizeit in Willich. Der Hauptgeschäftsführer des hiesigen IHK-Bezirks mit etwa 80 000 Unternehmen und 410 000 Beschäftigten nannte dann aber doch einige Dinge, durch die man die Infrastruktur sowie Handel und Industrie stärken könnte.

Dazu gehöre unter anderem in der gesamten Region die Ausweisung weiterer Industriestandorte. Steinmetz: „Da ist noch genügend zu tun, selbst die Friedhöfe beanspruchen derzeit mehr Platz als die Gewerbe- und Industrieflächen.“

Steinmetz wünschte den schnellstmöglichen Ausbau der Anschlussstelle der A 44 in Willich-Münchheide, ferner die Weiterverlängerung der Regiobahn. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer sah dies genauso: „Wir müssen unbedingt den Gesprächsfaden mit Mönchengladbach wieder aufnehmen, damit die Regiobahn weitergeführt werden kann.“

Der IHK-Chef kam auch auf den für ihn überraschenden Ausgang der Landtagswahl zu sprechen, wünschte sich von der neuen CDU/FDP-Koalition, dass neben einer besseren Infrastruktur vor allem für Handel und Industrie der Bürokratismus mitsamt der „Hygiene-Ampel“ abgebaut beziehungsweise abgeschafft werde. Auch die strengen Vergabe-Richtlinien müssten in den Papierkorb.

Ferner müsse bei den verkaufsoffenen Sonntagen das „Rumgeeiere“ und die Rechtsunsicherheiten aufhören. Man brauche dabei mehr Verlässlichkeit, zum Schutz des Handels und seiner Mitarbeiter.

Als „gut für den Kammerbezirk und für die hiesige Region“ wertete es Steinmetz, dass seit einiger Zeit Rainer Höppner, Vorsitzender der Schiefbahner Werbegemeinschaft, einer der neuen Vize-Präsidenten der IHK sei. Höppner sagte: „Wir brauchen in den Kommunen endlich einmal ein vernünftiges Leerstands-Management.“ Er vermisse hier auch Perspektiven für die nächsten Jahre.

Höppner: „Wir werden sicherlich nicht alle Geschäfte retten können. Aber wir müssen es durch eine größere Attraktivität und eine bessere Strategie versuchen.“