Kampagne "Ighid": Hundekot kommt öfter in die Tüte
Ein positives Fazit der Kampagne „Ighid“ ziehen Stadtspitze und die Initiatoren. Die Zahl der „Tretminen“ auf den Wegen und Bürgersteigen von Tönisvorst ist zurückgegangen.
Tönisvorst. Ist es Ihnen aufgefallen? Die Zahl der „Tretminen“ auf den Wegen und Bürgersteigen von Tönisvorst ist zurückgegangen. Dafür landen in den Abfalleimern der Apfelstadt deutlich mehr gefüllte Plastikbeutel, in denen sich die stinkenden Hinterlassenschaften von Hunden befinden. Beides ist Folge der im Herbst 2016 gestarteten Kampagne „Ighid“. Diese Überzeugung vertreten Bürgermeister Thomas Goßen, Fachbereichsleiter Wolfgang Schouten sowie Burkhard Küppers und Diana Wynen von „Ighid“.
Ein halbes Jahr nach dem Start dieser „besonderen Kampagne“, so Thomas Goßen, geht das Pilotprojekt jetzt zu Ende — Zeit also, um ein Fazit zu ziehen. Und das sieht aus Sicht des Bürgermeisters sehr positiv aus. „Was immer man tut, stößt immer irgendwo auf Kritik. Doch die ist in diesem Fall kein einziges Mal bei mir angekommen.“ Es sei gelungen, das Bewusstsein für das Problem zu schärfen und Hundehalter und Nicht-Hunde-Halter zu einem besseren Miteinander zu bewegen.
Überzeugen statt Verbieten — diesen Kurs verfolgte die „Initiative gegen Hundekot in Deutschland“ (Ighid) von Anfang an — und stieß damit bundesweit auf ein großes Interesse der Medien. „Denn diesen Ansatz hatte vor uns noch keiner gewagt“, sagt Küppers. Obwohl man doch täglich erleben könne, dass Straf- und Bußgelder gegen Hundehalter das Problem der Kothaufen auf den Wegen nicht beseitigen können.
Küppers und Wynen befragten die Bürger — im Internet und ganz konventionell per Karte. Wo sind die „Hotspots“ für Hundehaufen? Wo müssen mehr Abfallbehälter installiert werden? Auf solche Fragen gab es mehr als 400 Reaktionen mit 60 dabei genannten Problemstellen im Stadtgebiet. Folge: Zwölf Beutelspender und etliche Abfalleimer wurden von der Stadt neu aufgestellt, zwei Ausgabestellen geschaffen. Zudem wurden über die Webseite von „Ighid“ Plakate zum Ausdrucken bereitgestellt. Beispielsweise mit der Aufschrift: „Kacktüte vergessen? Klingeln Sie hier — wir beißen nicht.“
Mehrere Info-Veranstaltungen sollten zusätzlich das Bewusstsein für ein besseres Mit einander zwischen Menschen mit und ohne Hund fördern. So kam im Dezember die bekannte Filmtiertrainerin Katja Elsässer in die Stadt und sprach vor insgesamt 1400 Schul- und Kindergarten-Kindern. Und die Tierrechtlerin Susan Beaucamp beantwortete im Februar Bürgerfragen.
Das alles hinterließ mehr Wirkung als alle bisherigen Versuche der Stadt, wie Wolfgang Schouten einräumte. „Ich habe das im Vorfeld nicht so gravierend gesehen“, bekannte er. Und berichtete aus seiner privaten Erfahrung als Hundehalter: „Ich bin positiv überrascht: Nach eineinhalb Wochen sind die Tütenspender leer und müssen nachgefüllt werden.“ Und unter den Hundehaltern selbst wolle niemand mehr dadurch auffallen, dass er „Tretminen“ einfach liegen lasse.