Im Einsatz für den Naturschutzhof

Im Sassenfeld absolvieren zurzeit fünf junge Leute ihre Freiwilligendienste.

Foto: Burghardt

Nettetal. Ein Traumjob sieht anders aus: Unkraut jäten, Wege säubern, Hecken schneiden. Doch genau für solche Arbeiten auf dem Naturschutzhof haben sich fünf Jugendliche verpflichtet: Sie leisten seit diesem Monat Freiwilligendienste oder Praktika in der Einrichtung des Naturschutzbundes (Nabu) im Sassenfeld. Überbrücken so die Schnittstelle zwischen Schule und Ausbildung, gewinnen Zeit zur Orientierung, engagieren sich im Naturschutz und sammeln wichtige Erfahrungen in Teamarbeit.

„Nichts gegen Schule, aber mir tut es erst mal gut, den Kopf frei zu kriegen und was Praktisches in der Natur zu tun“, sagt Felix Breuer. Der 16-Jährige aus Leutherheide absolviert sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) auf dem Naturschutzhof. Und ist schon nach wenigen Tagen überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: „Ehrlich gesagt, ich weiß noch nicht recht, was ich nach dem Hauptschulabschluss an der Gesamtschule machen werde, welche Ausbildung ich wählen soll“, meint Felix und ergänzt: „Das Gute ist ja, dass man hier was Sinnvolles tut und auch was lernt, über Tiere und Pflanzen, über Ökologie und Naturschutz.“

Der schlanke junge Mann wischt sich den Schweiß von der Stirn, es ist heiß an diesem Tag, kaum ein Lüftchen. Trotzdem hat er schon Unkraut gejätet in den Beeten — zusammen mit seinem Kollegen Tim Cleven. „Das muss halt sein, man schwitzt, aber das ist okay“, meint der 18-Jährige aus Hinsbeck. Nach dem Abi am Werner-Jaeger-Gymnasium leistet er den Bundesfreiwilligendienst, will ebenfalls „die Zeit zur Orientierung nutzen“, sich entscheiden, ob und was er studiert.

Den beiden — wie auch ihren drei Kollegen in Freiwilligendiensten auf dem Naturschutzhof — gefällt besonders, wie vielfältig und abwechslungsreich die Aufgaben sind: „Wir haben hier ja auch die Streuobstwiesen, helfen mit im Verkauf zum Beispiel von Äpfeln“, erzählt Felix. Und Tim hat längst entdeckt, dass „die heimischen Apfelsorten viel besser schmecken als solche aus dem Supermarkt“. Wenn sie sich richtig eingearbeitet haben, warten weitere Aufgaben auf die jungen Leute: „Betreuung von Kindergruppen, Führungen, Vorbereitung von Veranstaltungen“ nennt Wiebke Esmann vom Naturschutzhof als Beispiele. Sie ist froh über die Freiwilligendienstler: „Das bringt den jungen Leuten was und auch uns. Neue Mitarbeiter bringen immer neue Impulse und Anregungen.“

Um die Einrichtung des Naturschutzbundes mit dem großen Außengelände zu erhalten und zu pflegen sowie die zahlreichen Veranstaltungen durchzuführen, ist man laut Esmann auf viele fleißige Hände angewiesen, Ehrenamtler vor allem. Zudem baue man auf die Freiwilligendienstler mit ihren regelmäßigen Arbeitszeiten: „Sie können sich hier gut einbringen, da sie auch an Schulungen, Seminaren und Fortbildungen zu ökologischen und sozialen Themen teilnehmen.“

Was die jungen Leute dabei eint, ist das große Interesse am Naturschutzhof: „Das ist schon eine wichtige Einrichtung. Mich faszinieren die Teiche, der Lebensturm und die Bauerngärten“, lobt Tim. Felix ist angetan, dass sie „die Gründer des Naturschutzhofes, Heinz Tüffers und Heinz Maibaum, kennenlernen durften“; hier seien „alle zusammen ein tolles Team“. Das motiviere sie zusätzlich in ihrer Arbeit. Selbst bei Tätigkeiten, die nicht der Vorstellung von einem Traumjob entsprechen — wie Unkraut jäten, Wege säubern, Hecken schneiden.