Impfzentrum in Dülken Kapazitäten nicht ausgeschöpft

Kreis Viersen · Zu wenige Termine für AstraZeneca-Impfungen können vergeben werden. Kreis dringt auf Beginn für Priorisierungsgruppe 2.

Der Wartebereich im Dülkener Impfzentrum wurde bereits vergrößert.

Foto: Stefanie Keisers

Nein, ein weiterer Rückgang der Infektionszahlen ist weder im Kreis Viersen noch auf Bundesebene derzeit zu beobachten. Dennoch stehen die Zeichen auf Veränderung. Mögliche Lockerungen Anfang März stehen im Raum, vielfältigere und einfacher zugängliche Testmöglichkeiten sollen dazu beitragen, dass dies machbar wird. Ebenso eine deutliche Beschleunigung der Impfungen. Bis Anfang April könnten in einigen Bundesländern die Impfkapazitäten mehr als verdoppelt werden.

Auch im Kreis Viersen wäre noch Luft nach oben. Bis zu 1000 Menschen könnten pro Tag im Dülkener Impfzentrum an die Reihe kommen, hieß es im Dezember – lange vor der Eröffnung.

Aktuell liegt man weit darunter und auch für die kommenden Wochen plant man zunächst noch zurückhaltend: „Derzeit liegt uns eine Lieferzusage für den Impfstoff von Biontech/Pfizer vor. Davon erwarten wir in den kommenden drei Wochen 1660 Dosen wöchentlich“, so Kreissprecherin Janine Martschinske auf Nachfrage. Darüber hinaus habe man eine Zusage für den Moderna-Impfstoff. „Hier erwarten wir einmalig 240 Dosen, mit denen wir Personen in der Tagespflege impfen werden.“

Aber auch ein weiterer zugelassener Impfstoff liegt vor, nämlich jener der Firma AstraZeneca – nur wird der bislang viel zu zurückhaltend angenommen. „Aktuell werden die Kapazitäten im Impfzentrum bei weitem nicht voll ausgeschöpft“, so Martschinske. Ein Beispiel: Von 250 Terminen am Montag habe man nur 50 vergeben können.

Die Zahl der Impfstraßen für AstraZeneca-Berechtigte wurden daraufhin von vier auf zwei verringert. „Wir wissen nicht, ob das mit der Skepsis gegenüber dem Impfstoff von AstraZeneca zu tun hat. Denkbar ist auch, dass die impfberechtigten Gruppen in der ersten Priorisierungsgruppe nicht ausreichend groß sind. Möglicherweise bleiben auch viele Termine ungenutzt, weil derzeit nicht alle Gruppen eingeladen werden können.“

Wohl auch deswegen drängt der Kreis Viersen darauf, möglichst bald Personen der zweiten Priorisierungsgruppe ebenfalls zu den Corona-Schutzimpfungen zuzulassen. Aktuell warte man dazu auf die Freigabe vom Land NRW. Thomas Heil, zuständiger Dezernent des Kreises: „Das Land sollte schnellstmöglich weitere Gruppen zur Impfung freigeben, damit wir die Kapazitäten voll ausschöpfen können.“

Wer in der nächsten Priorisierungsgruppe an die Reihe kommt, ist in den meisten Fällen klar und die Personen erhalten ein entsprechendes Anschreiben vom Kreis.

In einigen Fällen ist es aber eben doch nicht so klar und die Eingruppierung muss erst angestoßen werden. Wie sieht es zum Beispiel bei Menschen aus, die zwar jünger sind oder keiner Berufsgruppe mit hoher Impf-Priorisierung angehören, jedoch unter erheblichen Vorerkrankungen leiden? „Menschen mit Vorerkrankungen fallen laut Impfverordnung üblicherweise unter die Gruppen mit hoher und erhöhter Priorität (Gruppen 2 und 3)“, erklärt Janine Martschinske. Dass Vorerkrankungen vorliegen, könne durch ein ärztliches Attest bestätigt werden.

Werden die Impfkapazitäten voll ausgeschöpft – und zudem noch erhöht – bedeutet dies jedoch auch, dass sich noch weit mehr Menschen gleichzeitig im und vor dem Impfzentrum in Dülken aufhalten werden. Bereits jetzt kann es dort zu langen Warteschlangen kommen.

„Wir arbeiten täglich daran, die Abläufe im Impfzentrum zu optimieren“, versichert Martschinske. „Wir haben inzwischen den Wartebereich im hinteren Teil des Impfzentrums vergrößert, ein Zelt gegen den Regen aufgebaut und tun unser Bestes, um auch die Warteschlange zu verkürzen.“

Allerdings sei es aktuell noch so, dass viele Impfberechtigte bereits einige Zeit vor ihrem eigentlichen Termin vor Ort sind. Dadurch bildeten sich die erwähnten langen Schlangen. Martschinske: „Daher die Bitte: Wenn Sie einen Termin um 14.30 Uhr haben, ist es ausreichend, wenn Sie um 14.30 an der Anmeldung sind. So können wir Wartezeiten vermeiden.“