Agenturchef verabschiedet sich
Weniger Arbeitslose, mehr Stellen — Dirk Strangfeld berichtet über den Aufschwung am Arbeitsmarkt und gibt seine Nachfolgerin bekannt.
Krefeld/Kreis Viersen. „Im Mai spüren wir weiter die positive Dynamik des Frühjahrsaufschwungs, die sich auch im Juni fortsetzen wird“, berichtet der scheidende Agenturchef Dirk Strangfeld bei seinem letzten Arbeitsmarktreport, bevor er zur Bundesagentur für Arbeit nach Nürnberg wechselt. Drei Jahre hat er den Agenturbezirk Krefeld einschließlich des Kreises Viersen geleitet. Gestern wurde er mit viel Lob für seine erfolgreiche Arbeit von Landrat Andreas Coenen, von Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer und vom Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses der Agentur, Ralf Sibben, verabschiedet.
„Dirk Strangfeld hat viele Projekte zum Erfolg geführt und die Zusammenarbeit mit ihm war hervorragend“, sagte Coenen. Als eine der Errungenschaften lobte er die Jugendberufsagentur mit Zweigstellen in Viersen und Kempen. Damit gebe es nur noch eine Behörde anstelle der früheren drei Anlaufstellen Agentur, Jobcenter und Jugendamt. Ein Paradebeispiel sei die Teilnahme an der MINT-Messe in Viersen, mit viel Zuspruch für die stark gesuchten technisch-naturwissenschaftlichen Berufe.
Außerdem hätten dank intensiver Betreuung 500 Langzeitarbeitslose jetzt einen Job. Auch die Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive habe Strangfeld gefördert, der demnächst bei der Bundesagentur die Interne Kommunikation übernimmt und ein Wissensmanagement aufbaut.
Auch ohne lobende Worte sprechen sowohl die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktes als auch die der letzten drei Jahre für die Arbeit des Agenturchefs, der die Meriten allerdings lieber an seine Mitstreiter in Agentur, Jobcentern und anderen Organisation weitergibt. So weist der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Ende Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat 771 Arbeitslose weniger aus. Damit verbleiben rund 22027 Arbeitslose, wovon 6783 von der Agentur und 15 244 von den Jobcentern betreut werden.
Ein Herzensanliegen war Strangfeld der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Sie liegt im Drei-Jahresvergleich im Mai jeweils unter dem Niveau der beiden Vorjahre. „Mit aktuell 1584 jungen Arbeitslosen und einer Quote von nur 5,5 Prozent liegen wir besser als fast alle anderen europäischen Länder“, freut sich Strangfeld.
Wegen des Fachkräftemangels hätten auch die Betriebe hinzugelernt. „Sie halten vermehrt ihre Auszubildenden und setzen sie nicht mehr wie früher frei.“ Erfreulich sei außerdem, dass die Zahl der Beschäftigten insgesamt um 2676 auf insgesamt 18 3062 im Drei-Jahresvergleich gestiegen ist. Die Stellenangebote Ende Mai liegen mit fast 5000 auf konstant hohem Niveau. Positiv sei, dass die Agentur und die Jobcenter pro Jahr 650 Menschen qualifizieren und in Arbeit bringen.
Einen Wunsch äußerte der scheidende Agenturchef: „Mehr Schulpartnerschaften mit der Wirtschaft wie die mit Evonik.“ Das Chemieunternehmen habe mehr als 70 Schüler ausgebildet und beschäftigt. Auch die Agentur und die Jobcenter seien berufsaufklärend unterwegs.
Seine Nachfolgerin habe er schon eingearbeitet. Bettina Rademacher-Bensing komme aus Mannheim und werde am 9. Juli offiziell vorgestellt.