Altenheim: Stiftung plant Neubau im Kempener Westen

Der Umbau am Heyerdrink sei wirtschaftlich nicht umsetzbar. Der Förderkreis blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Der Umbau des von-Broichhausen-Stifts ist erst einmal vom Tisch. Stattdessen plant die Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“ einen Neubau im angedachten Neubaugebiet Kempener Westen. Angela Langels vom von-Broichhausen-Stift berichtete dies bei der Sitzung des Freundes- und Förderkreises der Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“ (FFK). Ein Umbau sei wirtschaftlich nicht umsetzbar. Der Neubau soll 80 Plätze bieten und zusätzlich zum Stift an den Start gehen.

Wie berichtet, sollte das von-Broichhausen-Stift umgebaut werden, weil der Gesetzgeber eine Einzelzimmerquote von mindestens 80 Prozent ab 1. August vorschreibt. Im Juni 2017 waren Umbaupläne vorgestellt worden, nach denen der mittlere Teil der Einrichtung abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden sollte. Danach sollten das Martin-Haus und das Thomas-Haus kernsaniert werden. Diese Pläne wurden zurückgestellt.

Hans Ferber, Erster Beigeordneter der Stadt und Mitglied im Stiftungsvorstand, bestätigt die Neubaupläne gegenüber der WZ. Neben den hohen Kosten, die über die Pflegesätze nicht zu finanzieren gewesen wären, hätte die Aussicht auf eine lange Umbauzeit im Bestand und damit verbundene Belästigungen für die Bewohner dazu geführt, dass man von den Plänen abgerückt sei, so Ferber. Daher plane man nun im Kempener Westen.

Zu möglichen Baumaßnahmen dort fanden bereits Workshops mit Bürgern statt. Wann die Umsetzung erfolgen kann, ist noch nicht konkret zu sagen. Die Einzelbettquote wird im von-Broichhausen-Stift dadurch erfüllt, dass kleinere Zweibettzimmer in Einzelzimmer umgewandelt werden. Wie es dann mit dem Haus am Heyerdrink weitergeht, wann und was saniert wird, darüber muss noch beraten werden.

Bei seiner Versammlung blickt der FFK auf ein erfolgreiches Jahr zurück. „Wir hatten ein Rekordergebnis an Spenden“, sagte Schatzmeister Gunnar Nienhaus bei der Mitgliederversammlung. Dies war auf ein Vermächtnis in Höhe von 93 890 Euro zurückzuführen, das dem Verein zugekommen war. Dank diesem konnten mehrere Wünsche für die Seniorenheime von-Broichhausen- und St. Peter-Stift erfüllt werden, darunter ein Mercedes Sprinter, eine mobile Zahnarzteinheit und eine Sitzecke für das St. Peter-Stift. In diesem Jahr soll unter anderem eine OP-Lampe für den Zahnarztstuhl angeschafft werden. Eine Rampe für die Kegelgruppe, die rund 400 Euro kosten soll, wurden von der Vorsitzenden Elisabeth Seyrich genehmigt.

Seyrich verwies auf das derzeit laufende Projekt zur Arnold-Janssen-Kapelle. Diese erhält eine Türöffnung zum Demenzgarten des von-Broichhausen-Stiftes. Damit können die Bewohner zukünftig die Kapelle vom Garten aus aufsuchen. Bislang ist die Kapelle nur von der Mülhauser Straße erreichbar. Mit der neuen Tür wird auch eine Pflasterung angelegt und die Kapelle neu gestrichen. Mit 231 aktuellen Mitgliedern ist die Zahl beim FFK zwar leicht rückläufig, aber einen Anlass zur Sorge gibt sie nicht.

Im von-Broichhausen-Stift wird das Kulturprogramm gut angenommen, das im März gestartet ist, berichtete Angela Langels. Die Lesungen und musikalischen Darbietungen, die beim St. Peter-Stift schon seit längerem erfolgreich laufen, haben auch am Heyerdrink großen Anklang gefunden.

Zum Krankenhaus informierte Geschäftsführer Thomas Paßers, dass das Ärztehaus in sechs Wochen an den Start gehen soll. Des Weiteren will das Krankenhaus selbst die Bettenaufzüge austauschen. Außerdem die Intensivstation renovieren und in Ausbildung investieren, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen, nachdem schon die Notaufnahme und Funktionsdiagnostik komplett saniert worden sind.