Altstadt-Geflüster: Bären-Bande in der Moosgasse
Wo Künstler unterschreiben, Vitrinen umziehen und sich jemand übers Wetter freut.
Kempen. Die Stadt als Märchenkulisse. Keine Vision, sondern Wirklichkeit. Künstler Markus Feist hat dieses Bild vom "Märchenhaften Kempen" entworfen, das in der Stadt enormen Absatz gefunden hat. Heute, 14 Uhr, ist der Künstler im Bastelstudio am Buttermarkt 2-3 und gibt eine Signierstunde. Feist, selbst gebürtiger Kempener, wird die Kunstwerke mit seinem Autogramm versehen und steht anschließend für das eine oder andere Pläuschchen zur Verfügung.
Im Industriegebiet hatten Cornelia Schnitter-Krämer und Lutz Krämer ihren Spielwaren-Handel nicht eröffnen dürfen. Des Zentrenkonzepts wegen. An der Moosgasse 3 wagen sie nun den Neustart - am Freitag, dem 13., war Eröffnung. Im "Cofu-Store" gibt’s allerhand Spielzeug, dazu Kinder- und Bastelbücher. "Für die Größeren haben wir Sigg-Flaschen, Fischer-Technik und Sammlerartikel im Angebot", sagt Lutz Krämer. Und interessante Puppen, wie Josefine mit herausnehmbaren Zähnen. Und Bären en masse, zum Beispiel als Marilyn Monroe.
168 junge Leseratten haben bisher die Bücherei gestürmt und im Rahmen des Sommer-Lese-Clubs insgesamt 500 Bücher ausgeliehen. Mindestens drei Stück müssen die Fünft- bis Achtklässler lesen, um am Ende der Sommerferien das begehrte Zertifikat zu bekommen "Viele haben aber schon deutlich mehr ausgeliehen", erzählt Sigrid Meyer-Süsterhenn und deutet auf das ziemlich geplünderte Leseclub-Regal. Am Ende müssen die Schüler einen Test über den Inhalt der Bücher bestehen. Bei bisher so verregneten Ferien vermutlich kein Problem.
Wer noch frische Erdbeeren aus heimischen Gefilden haben möchte, sollte sich beeilen. Eigentlich ist die Zeit der beliebten Früchte ja schon vorbei. Vermutlich noch bis Anfang kommender Woche gibt es noch die Ernte aus St. Hubert auf der Engerstraße. Bald kommen sie wieder aus dem warmen Süden.
Sauberkeit muss sein. Dachten sich auch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes. Und begannen damit, die Brunnen in der Altstadt zu reinigen. Gute Idee, findet der Flüsterer. Denn das sah schon richtig nett aus, als die Brunnen, zum Beispiel an der Peterstraße, vor Schaum nur so überquollen. Und auch die Vögel freute es: Endlich mal so richtig glänzen nach dem Bad! Schaumhaft!
Frank Janssen hat im Moment gut lachen. "Der Sommer hat uns bislang absolutes Kino-Wetter beschert", findet der Inhaber der Lichtspiele. Will sagen: Regen, Sturm, kalte Temperaturen. Da kann man sich am besten im Kino aufhalten. "Bei 30 Grad wär’s schwierig geworden", so Janssen. Und der neue Harry Potter 5 lässt die Kassen gleich weiter klingeln. Selbst, wenn der Sommer jetzt doch endlich kommen sollte.
Gleich neben den Lichtspielen, Markt-Grill, ist man auf den neuen Potter-Streifen bestens vorbereitet. Dort gibt’s das Harry Potter-Menü. Klingt spektakulär. Ist es aber eigentlich nicht. Denn hinter dem Menü verbirgt sich eine Bratwurst mit Pommes und Salat. Nicht gerade magisch. Es sei denn, man nimmt die Bratwurst als Symbol für den Zauberstab. Aber was macht man dann mit Fritten und Grünzeug?
Kempens Eis-Papst Dino Tonel ist eine Sorge los. Der Mietvertrag seiner Filiale an der Burgstraße ist abgelaufen. Jetzt wird die Laden-Einrichtung ausgebaut. Knapp zwei Jahre hatte das Geschäft zuletzt geschlossen. "Es war die Mühe nicht wert", fand der Brustolon-Chef. "Wir haben am Buttermarkt genug zu tun." Stimmt schon. Doch die WZ-Mitarbeiter hätten sich das Spaghetti-Eis in der Nachbarschaft schon gewünscht.
Wenn Vitrinen wandern - bis vor einigen Wochen stand ein gläserner Schaukasten des Verkehrsvereins noch am Buttermarkt vor dem Bistro Many Thron. Dort kollidierte er aber immer mehr mit den Sitzgelegenheiten auf dem Markt. Ralf Violonchi spendierte einen Umzug und nun steht die Vitrine am Ende der Ellenstraße.
Das Alis-Team holt das Lasso raus. An der Peterstraße 36 gibt es heute, 20 Uhr, einen Country-Abend mit passender Musik, Whisky und Heuballen. Und wer sich als Cowboy oder Indianer verkleiden möchte, ist auch herzlich willkommen.
Deutlich ausgewogener geht es im Biomarkt Vienhues zu, der am Donnerstag an der Engerstraße 25 öffnet. Mit seinen 16 Mitarbeitern bietet Inhaber Harald Vienhues Obst und Gemüse aus biologischem Anbau. "Wir möchten, dass das Einkaufen hier Spaß macht", hat Vienhues dem Flüsterer verraten. Deshalb hat er auch noch Käse und Feinkost, Milchprodukte, Brot und Backwaren, Eier sowie Natur-Kosmetik im Angebot. Das Gründerzeit-Gebäude ist mit viel Sorgfalt restauriert worden.