„Arbol de la Esperanza” in Ecuador Kempener Hilfsprojekt in Quito baut Haus aus
Kempen. · „Arbol de la Esperanza“ betreut in Ecuador Straßenjungen. Die haben nun mehr Platz.
Einmal im Jahr kommt Angela Aretz, Gründerin des Hilfsprojektes „Arbol de la Esperanza” für Straßenjungen in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito in ihre Heimatstadt Kempen, um über den Stand der Dinge zu berichten. Kürzlich war die 47-Jährige wieder da und erzählte im Gemeindezentrum der Kirche Christ-König im Hagelkreuz über ihre Arbeit in den zurückliegenden Monaten.
1991 nahm das Projekt von Kempen aus seinen Anfang. Zunächst mit einem Haus für die Jungen von der Straße, inzwischen sind es drei Häuser mit Wohngruppen sowie ein Projekt mit kleinen Appartements für erwachsene Jugendliche, die bei ihrem Weg in ein eigenständiges Leben begleitet werden. Im vergangenen Jahr wurde eines der Häuser durch Anbauten vergrößert. Es hatte sich gezeigt, dass aufgrund der vielfältigen Traumatisierungen durch Gewalt oder sexuellen Missbrauch es nicht optimal war, dass sich bislang vier Kinder ein Schlafzimmer teilten.
Mit einem kurzen Film berichtete Angela Aretz über die Bauarbeiten bis hin zum Umzug in die neuen Räume. Die Schlafzimmer teilen sich nun nur noch zwei Jungen. Jedes Schlafzimmer hat ein eigenes kleines Bad. Das sei kein Luxus, wie Aretz betonte, sondern habe organisatorische Gründe. Aus Sicherheitsgründen müssten die Kinder abends in den Zimmern eingeschlossen werden, daher sind auch die Fenster vergittert. Zum einen soll kein Kind aus dem Zimmer stürzen, zum anderen ist die Einbruchsrate in dem Viertel, in dem das Haus liegt, hoch. Alle Wohngruppen verfügen über Gemeinschaftsraum und Küche. Überall packten die Kinder mit an, sei es beim Putzen oder Wäschewaschen, berichtete Aretz.
Das Heim hat jährliche Kosten
in Höhe von 160 000 Euro
Sehr gut fanden es auch viele Besucher der Info-Veranstaltung, dass dieses Mal ebenfalls per Film die Betreuer zu Wort kamen. Die meisten von ihnen sind Mitte zwanzig. Durch alle Berichte zog sich, dass sie ihre Arbeit gerne und mit vollem Engagement machten. Allerdings müssen die Erzieher auch Aggressionen aushalten. Neben den Erziehern kümmern sich auch eine Sozialarbeiterin oder Psychologen um die Kinder.
Rund 160 000 Euro an festen Kosten hat das Heim pro Jahr. Davon werden die Lebenshaltung, Schulausrüstung, Kleidung und die Honorarkräfte bezahlt. Alles wird allein durch die Spenden finanziert. sr