Aufatmen: Die Wagen passen
Die Generalprobe für den Rosenmontagszug ist geglückt. Das Gefährt des Prinzen ist 4,90 Meter hoch.
Kempen. Ein wenig gespannt war das Prinzenpaar schon. „An der einen oder anderen Stelle könnte es eng werden“, sagte Prinzessin Hildburg I. (Kox) am Montag vor der Probefahrt für den Rosenmontagszug. Seile von der Weihnachtsbeleuchtung, Straßenlaternen, enge Kurven — mögliche Hindernisse gibt es in der Altstadt genug. Doch nach knapp anderthalb Stunden konnten die Beteiligten aufatmen: Alles passt!
„Ich hatte es sogar etwas kritischer erwartet, aber der Wagen passt überall durch“, sagte Prinz Heinz II. nach der Probefahrt. An der waren der Wagen der Stadt sowie ein Lkw mit den Abmessungen des Prinzenwagens beteiligt. Denn wie das Gefährt von Heinz II. und Hildburg I. aussieht, bleibt ein Geheimnis.
„Wir werden kein Gespann, also keinen Traktor vorneweg haben“, verriet der Prinz lediglich. Der selbstgebaute Wagen ist bis auf Feinheiten fertig und wird ziemlich groß sein: elf Meter lang, 3,60 Meter breit und bis zu 4,90 Meter hoch.
Gerade die Höhe, am Testfahrzeug mit einer aufrecht stehenden Holzlatte nachgestellt, ließ den einen oder anderen zweifeln, ob der Prinzenwagen durch die Altstadt passen würde. Baubetriebshof, Sicherheitsdienst, Polizei, Bürgermeister und Prinzenpaar probten die Tour.
Am Bahnhof ging es los, auf der Ellenstraße wurde es das erste Mal spannend. Doch die Seile, an denen die Weihnachtsdekoration befestigt war, hängen hoch genug. Kleine Schwierigkeiten bereiteten lediglich die Bäume. „Wir müssen in der Altstadt ein paar Bäume noch etwas zurückschneiden“ sagte Klaus Staschok, Leiter des Baubetriebshofes.
Die städtischen Mitarbeiter hatten zudem vorgesorgt. „Wir haben schon vier Laternen und ein paar Blumenkübel entfernt“, sagte Staschok. Schließlich kenne man die kritischen Stellen. Dennoch habe die neuerliche Probefahrt Sinn. Die Zugstrecke habe sich auch leicht verändert.
Während sich die Fachleute an den brenzligen Stellen berieten, verbreitete der Probezug in der Stadt schon ein wenig Karnevalsstimmung. Immer wieder riefen Passanten im Vorbeigehen oder Anwohner aus ihren Fenstern „Helau“. Prinzessin Hildburg und Tochter Cathérine winkten eifrig zurück und übten das Kamellewerfen. Das klappte die ersten zwei Male noch nicht ganz. „Aber ein paar Fenster haben wir auch getroffen“, sagte Hildburg I. mit einem Lachen.
Doch dann wurde es noch einmal ernst. Nachdem Juden- und Engerstraße gemeistert worden waren, wartete mit der Ecke Raben-/Peterstraße das letzte Nadelöhr. Langsam fuhren erst der Stadt-, dann der Prinzen-Testwagen um die Kurve — geschafft.
Natürlich müssten Besucher wie Teilnehmer vorsichtig sein, „aber auch ich bin erst einmal froh, dass mit kleinen Mitteln alles passt“, sagte Zugleiter Theo Balters — und musste feststellen, dass es am Heyerdrink doch noch stockte. Autos machten das Passieren schwierig. „Aber dort ist am Montag Park- und Halteverbot, also kein Problem“, beruhigte Stadtsprecher Christoph Dellmans.