Kempener Vereinsleben Boxen kann kinderleicht sein

Kempen · Kempener Box-Club wurde für seine Integrations- und Nachwuchsarbeit ausgezeichnet.

Für die Nachwuchsarbeit hat der Kreissportbund jetzt den Box-Club ausgezeichnet. Die Urkunde nahm Kindetrainerin Susanne Beller entgegen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Kinder und Boxen? Viele rümpfen vielleicht die Nase, wenn sie das hören, weil sie glauben, dass das für die Gesundheit der Kinder nicht gut sein kann. Der Box-Club (BC) Kempen beweist mit seiner Boxgruppe für Sechs- bis Zehnjährige das Gegenteil. „Wir betreiben hier Gesundheitsförderung durch Bewegung und Spiele. Das ist kein richtiges Boxen“, sagt Kindertrainerin Susanne Beller. In den Ring dürfen Kinder nämlich frühestens mit zehn Jahren. Das heißt, die Kleinen lernen erst einmal das „Einmaleins des Boxens“. Dazu gehört die richtige Grundstellung genauso wie die richtige Haltung von Führ- und Schlaghand.

Zu Beginn der Trainingsstunde ist bei den Nachwuchssportlern erst mal Aufwärmen angesagt. Dafür ist in der Halle an der Otto-Schott-Straße 10 ein Parcours aus Medizinbällen, kleinen Bänkchen und Hürden aufgebaut. Danach dürfen dann auch die Boxhandschuhe übergestülpt werden, um damit allerdings keinen „Gegner“, sondern einen der vielen Boxsäcke in der Halle zu bearbeiten. „Wir wollen beim Training mit viel Spaß und in einem familiären Rahmen vor allem die Gemeinschaft fördern“, sagt Beller, die in der Regel bis zu zehn Kinder in ihrer Gruppe betreut. Damit der Spaß noch ein bisschen größer wird, gibt es als Auszeichnung das „Boxini“, vergleichbar mit dem „Seepferdchen“ im Schwimmen. Kinder ab acht Jahren können auch das Boxabzeichen in Bronze, Silber und Gold erwerben.

Beller hat den Trainerschein seit einem Jahr, ist durch ihren Sohn zum Boxen gekommen. Sie selbst betreibt das sogenannte Fitnessboxen, bei dem nicht das Schlagen, sondern das Konditionstraining im Mittelpunkt steht.

Auf die gute Nachwuchsarbeit beim Box-Club ist auch der Kreissportbund (KSB) aufmerksam geworden. Der zeichnete den Verein jetzt als Stützpunkt aus. Dieses Prädikat, verbunden mit einer Urkunde, verleiht der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) über seine Kreis- und Ortsverbände an die Vereine. „Hier steht die Integrationsarbeit im Vordergrund. So wird beispielsweise mit Flyern auch Werbung in Flüchtlingsheimen gemacht“, sagt Hendrik Straub, Referent für Integration durch Sport beim KSB. Und die Integrationsarbeit ist es auch, die Voraussetzung für die Auszeichnung ist. Verbunden mit der Ehrung sind auch Fördermittel, über deren Höhe er aber keine Angaben machen möchte. Die Auszeichnung als Stützpunktverein gilt für fünf Jahre, eine Verlängerung ist nicht möglich. Neben dem Box-Club Kempen gibt es im Kreis Viersen drei weitere Vereine, die als Stützpunktverein anerkannt sind: Turnerschaft Grefrath, DJK/VfL Willich und Oh Do Kwan Dülken.

Der KSB hatte im Sommer eine Informationsveranstaltung angeboten, bei der sich die Vereine aus dem Kreis als Stützpunkt bewerben konnten. Die Informationsveranstaltung für das Jahr 2019 findet am kommenden Dienstag, 11. Dezember, in Grefrath statt. „Jeder Interessent kann kommen“, sagt Straub.

Das Boxtraining für die Jüngsten (6 bis 10 Jahre) findet donnerstags von 17 bis 18 Uhr, das für die etwas Älteren (8 bis 14 Jahre) donnerstags von 18.30 bis 20 Uhr in den BC-Räumen an der Otto-Schott-Straße statt. Zum weiteren Angebot gehört auch das Boxen für jedermann. Übrigens: So richtig sportlich geht’s auch zu. Immerhin drei der aktuell 214 Vereinsmitglieder nehmen regelmäßig an Box-Wettkämpfen teil. Weitere Informationen zum gesamten Angebot des Vereins gibt es im Internet: