Grefrath Bald neues Wohngebiet am Friedhof?
Der Ausschuss gab grünes Licht für eine Machbarkeitsstudie. Die Fläche wird für Bestattungen nicht benötigt.
Grefrath. In Grefrath sollen weiter neue Baugebiete entstehen. Am Dienstagabend gab der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss seine Zustimmung dafür, ein neues Wohngebiet an der Schaphauser Straße in den Blick zu nehmen. Der Rat muss noch zustimmen. Dann wird die Verwaltung beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für die Schaffung eines Wohngebietes im Bereich der heutigen Friedhofserweiterungsfläche in Auftrag zu geben. Wenn diese Machbarkeitsstudie positiv ausfällt, müssten der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan geändert werden.
Das Grundstück mit einer Fläche von 21 644 Quadratmetern liegt im Biegungsbereich der Straßen Wankumer Landstraße/An der Plüschweberei und grenzt an den Friedhof an. Die Gemeinde Grefrath ist Eigentümerin der Fläche, die eigentliche für die Friedhofserweiterung vorgehalten werden sollte. Aufgrund der drastischen Veränderung der Bestattungskultur ist der Bedarf aber nicht mehr da. Die Fläche des bestehenden Friedhofes reiche vollkommen aus, um den künftigen Bedarf zu decken.
Der Bebauungsplan „Schaphauser Straße“ aus dem Jahre 1975 setzt hier eine Grünfläche fest. Neben der Friedhofserweiterung sollte sie auch der Schaffung einer Parkanlage zur Abgrenzung der Friedhofsfläche von der damals noch nordöstlich vorbeiführenden L 39 dienen.
Das Grundstück ist zurzeit verpachtet und wird landwirtschaftlich genutzt. Das Pachtverhältnis kann aber jährlich gekündigt werden.
Zudem soll geprüft werden, ob der in der nordwestlichen Ecke des Friedhofes an der Wankumer Landstraße gelegene Lagerplatz insofern planungsrechtlich gesichert werden kann, dass dort zusätzlich kleinere bauliche Anlagen für die Materiallagerung (zum Beispiel Schüttboxen) errichtet werden können.
Konkret wird es auch, was die Planungen zur Bebauung der Grünflächen an der Bahnstraße und an der Neu-/Nordstraße angeht. Sachstandsberichte der Verwaltung gab es im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung.
Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG) für den Kreis Viersen stellte ihre Pläne zum Geschosswohnungsbau zwischen Bahn- und Dunkerhofstraße vor. Dort soll ein Mehrfamilienhaus mit 18 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen entstehen. Eine Fläche von etwa 2500 Quadratmetern würden für den Bau benötigt. Die Bäume und der Spielplatz, die zur Dunkerhofstraße hin liegen, sollen erhalten bleiben, so Bürgermeister Manfred Lommetz. Frühestens Mitte 2017 soll es dort mit den Bauarbeiten losgehen. Die Fertigstellung könnte dann für 2018 angepeilt werden.
Vier interessierte Investoren haben sich bei der Gemeinde gemeldet, weil sie sich eine Bebauung auf dem knapp 6000 Quadratmeter großen Areal zwischen Nord- und Neustraße vorstellen können. „Der Planungsstand ist noch sehr unterschiedlich. Einige haben schon sehr konkrete Planungen vorgelegt, andere sind noch nicht so weit“, berichtete Bauamtsleiter Norbert Enger am Dienstag im öffentlichen Teil des Ausschusses. Dort soll ein Mix aus Einfamilienhäusern und Mietwohnungsbau entstehen.
Auf dem Gelände, das heute eine Rasenfläche ist, haben früher einmal eine Zweigstelle des Textil-Herstellers Grevelour und eine Batterie-Fabrik gestanden. Daher ist eine Altlastensanierung notwendig. Genutzt wird sie heute zum Fußballspielen und für das Feuer beim Grefrather Martinszug.
Bisher noch nicht weiter verfolgt hat die Gemeindeverwaltung eine mögliche Bebauung auf der Fläche des Grefrather Schulzentrums am Burgweg, auf dem bisher alte Pavillons stehen. Der Rat hatte im März 2015 beschlossen, zu prüfen, ob dort Wohnbebauung möglich ist. Im Ausschuss unterstrichen die Politiker noch einmal dieses Anliegen.