Bald wird Grefrath wieder leuchten
Ein Aktionsbündnis will alle Ortsteile in der Adventszeit mit Beleuchtung ausstatten — und ist dabei auf einem guten Weg. Im Endspurt ist noch Unterstützung gefragt.
Grefrath. Die Tage werden kürzer, es wird kälter, der Winter ist nicht mehr fern. Die ersten Gedanken schweifen da schon in Richtung Jahresende. Die Aktiven des Aktionsbündnisses Weihnachtsbeleuchtung sind da lange voraus. Schon im März machten sie sich Gedanken darüber, wie man Grefrath an den dunklen Tagen wieder zum Leuchten bringen kann. Im Sozialen Netzwerk Facebook wurde eine Gruppe gegründet. Initiator war der Oedter Eckhard Klausmann.
Im April folgte das erste Treffen und das „Aktionsbündnis Weihnachtsbeleuchtung Grefrath leuchtet“ wurde geboren. Seit Juni begleiten die Sammelbüchsen die Bürger bei ihren Einkäufen. In vielen Geschäften sind sie zusammen mit Flyern zu finden, die die Aktion erklären.
Der Hintergrund ist wenig überraschend. Die Gemeindekasse ist leer. Da war für die Weihnachtsbeleuchtung kein Geld mehr da und Grefrath blieb im vergangenen Jahr „unbeleuchtet“. Das soll nun mit Hilfe vieler Bürger geändert werden.
Die Facebook-Gruppe hat mittlerweile mehr als 100 Unterstützer. Zu den Treffen kommen rund 15 Aktive, die sich in verschiedenen Formen einsetzen. Ziel ist es, die 2200 Leuchtmittel der vorhandenen Schweife, Sterne und Lichterketten mit moderner, sparsamer LED-Technik auszustatten. Dafür braucht die Initiative 7000 Euro. Die Hälfte haben die Aktiven schon zusammen. Auch bei Festen, zum Beispiel beim Straßenmusikfestival oder beim Familienaktionstag, wurde gespendet. Bei der Sparkasse Krefeld wurde ein Konto für diesen Zweck angelegt.
Und es kommt noch mehr. Einige Vereine haben ihre Unterstützung zugesagt. Und noch stehen die 100 Spardosen in den Geschäften. „Einen endgültigen Kassensturz haben wir noch nicht gemacht. Außerdem machen wir noch eine Sammlung bei den Gewerbetreibenden“, erzählt Eckhard Klausmann. Die meisten Einzelhändler im Grefrather Ortskern hätten sich bereits kräftig eingebracht.
Auf jeden Fall, das ist Eckhard Klausmann wichtig, sollen alle Ortsteile mit Beleuchtung bedacht werden. Auch die Interessengemeinschaft (IG) Oedt und Mülhausen, die sich besonders um die Beleuchtung in Oedt kümmert, sitzt mit dem Aktionsbündnis am Tisch. Die IG hatte bereits im Mai erklärt: „Die Weihnachtsbeleuchtung 2015 steht.“ Geplant ist in Oedt eine Beleuchtung der Hochstraße, inklusive des Platzes am Gänsebrunnen. Auch dort sollen stromsparende LED-Leuchten zum Einsatz kommen.
Im Grefrather Ortskern soll die Hohe Straße vom Bergerplatz bis zum Markt wieder wie in früheren Jahren mit Lichtern dekoriert werden. In Vinkrath und in Mülhausen soll es jeweils vor der Kirche leuchten.
Eckhard Klausmann freut sich über die breite Unterstützung, die der Initiative begegnet. Nicht nur, dass viele Menschen spenden. Die Firma Göbel, die sich für die Gemeinde auch um die Straßenbeleuchtung kümmert, macht die Elektroinstallation kostenlos; der Bauhof hängt die Lichter auf. So konnten Kosten gespart werden.
Erstrahlen soll der Lichterglanz pünktlich zum ersten Adventswochenende. Dann planen die Einzelhändler im Ort auch einen Weihnachtsmarkt.
Eckhard Klausmann ist zusammen mit weiteren Grefrathern auf vielen „Baustellen“ unterwegs. Neben der Weihnachtsbeleuchtung liegen ihm auch soziale Projekte am Herzen. Und so soll es im Advent auch die Neuauflage einer Aktion geben, die bereits im vergangenen Jahr erfolgreich angestoßen wurde. Die Gruppe „Grefrather für Grefrather — Bürger helfen sich“ hatte Kinder zu einer Nikolaus-Feier eingeladen, deren Familien nicht über viel Geld verfügen und für die Geschenke daher nicht selbstverständlich sind. Knapp 30 Kinder kamen und hatten einen schönen Nachmittag. Auch in diesem Jahr soll im Fürsten Blücher wieder gefeiert werden — und dann strahlen vielleicht die Augen der Kinder mit den Sternen über der Hohe Straße um die Wette.